Assassin's Creed Valhalla
Ich höre jetzt auf mit dem Spiel. Ich habe die Geschichte um Eivor und Sigurd abgeschlossen und auch alle Gebiete in Englaland bereist und die Quest gemacht. Meine Siedlung ist auf Level 5,
ich habe Asgard und Jötunheim abgeschlossen, der Orden ist noch nicht besiegt. Aber ich habe einfach keine Lust mehr, den Rest auch noch zu machen. Ich weiß nicht, ob es noch sowas wie das richtige, finale Ende gibt, bei dem dann auch Credits laufen, aber ich definiere das für mich jetzt einfach nach 80 Stunden Spielzeit als durchgespielt.
Und wie war es? Die Spielzeit, die ich allein mit diesem Spiel verbracht habe, spricht eigentlich für sich. Ich fand die Geschichte interessant, die Grafik und den Sound toll, das Kampfsystem ausreichend einfach und komplex, die Welt großartig. Es ist mein erstes intensiv gespieltes Assassin's Creed und ich bin wirklich sehr angetan davon, in welcher Perfektion Ubisoft mittlerweile diese Open World Spiele erzeugt.
Grundsätzlich geht es in dem Spiel um die Vikinger, die im 9. Jahrhundert ausziehen, um England zu besiedeln. Hierbei begleitet der Spieler einen Wikinger namens Eivor, der männlich oder weiblich sein kann (ich habe die weibliche Version gespielt). Natürlich gibt es drum herum noch eine Ebene, die in der "Realität" der Gegenwart spielt, die ist aber im Spielverlauf nicht häufig im Vordergrund.
Eivor erlebte in jungen Jahren ein schweres Schicksal und schließt sich im frühen Verlauf des Spiels ihrem quasi Bruder Sigurd an, um sich einen Namen im Fernen England zu verdienen. Die Wikinger versuchen, ihre eigene Position durch das Schließen von Bündnissen zu stärken und so nach und nach das neue Land zu erobern.
Eivors Aufgabe ist genau dieses Schaffen von Allianzen. Hierbei stößt sie immer wieder auf andere Nordleute, freundlich gesinnte Saxen, alte Weggefährten und auch auf die Vorgänger der Assasinen und den dagegen spielenden Orden. Um ein Gebiet zu befrieden, reist Eivor hin und durchläuft jeweils eine Geschichte in dem jeweiligen Scir. Am Ende steht dann üblicherweise die "Übernahme" des Scirs. Die Enden reichen dabei von großen Schlachten und Burgen bis hin zu Gesprächen und Einzelkämpfen mit den jeweiligen Gegenspielern. Darüber hinaus wird eine Geschichte erzählt, die die nordische Mythologie und die Beziehung zwischen Eivor und Sigurd umfasst
Während die Geschichte erzählt wird, wird Eivor immer stärker. Dies passiert durch das Erhalten von XP, welches dann für den Erwerb von Fähigkeiten genutzt wird. Dadurch können sowohl Attribute verbessert werden als auch neue Fähigkeiten erlernt werden. Eivor wird so nach und nach zur Wikinger-Metzelmaschine, die sich durch die Gegnerhorden mäht. Man kann aus drei verschiedenen Bereichen wählen, die etwas unterschiedliche Spielstile unterstützen sollen. Am Ende lief es bei mir meistens auf die direkte Konzentration hinaus, so dass ich natürlich auch hauptsächlich den "Bären"-Baum füllte.
Und dann gibt es da noch gefühlt eine Million Nebenaufgaben. Die Suche nach Schätzen, das Überfallen von Klostern, das Sammeln von Rüstungen und Waffen, das Finden von Artefakten, das Erklettern von Synchronisierungspunkten, das Bekämpfen von "Veteranen", das Opfern an Schreinen, das Zusammenbauen von Bilderrätseln, das Stapeln von Steinen, das Erforschen von Höhlen, das Lösen von "Weltereignissen" und so weiter und so fort. Die Karte ist voll mit diesen Nebenaufgaben, es hört einfach nicht auf. Die Nebenquests genannt Weltereignisse sind meist sehr kleine Aufgaben, die innerhalb von 5 Minuten erfüllt sind. Der Name ist hier etwas hochtrabend. Diese ganzen Nebenaufgaben versuchen immer wieder, einen von der Hauptstory abzulenken und die Spielzeit zu verlängern.
Und das geht auch ziemlich einfach. Die Welt, in die das alles integriert ist, ist nämlich wirklich zauberhaft. Die Landschaften der einzelnen Gebiete unterscheiden sich teilweise recht deutlich voneinander. Die Atmosphäre reicht von sonnig und hell bis verschneit und kalt, zwischendurch mit neblig und regnerisch. Durch den Wechsel der Tageszeiten entstehen wundervolle Stimmungen, gerade wenn man beispielsweise im Sonnenuntergang auf seinem Schiff fährt, ein Skalde ein Liedchen trällert und die Spiegelungen der untergehenden Sonne auf dem Wasser glitzern, nachdem sie durch die Bäume gebrochen sind. Die Welt macht für mich den Großteil der Faszination in dem Spiel aus. Es macht einfach Spaß, durch die toll aussehenden Gegenden zu streifen, um zur nächsten Aufgabe zu kommen.
Bei all der Begeisterung verhageln mir leider ein paar Dinge die perfekte Wertung. Meine Hauptkritik ist, dass das Spiel für mich einfach viel zu lang ist. Ich habe 80 Stunden Spielzeit auf der Uhr, für meinen Geschmack hätte es 60 Stunden enden müssen, nach 40 wäre es für mich noch besser gewesen. In den letzten Gebieten habe ich daher auch so gut wie keine Nebenaufgaben mehr gemacht sondern stur die Hauptquests durchgeknüppelt. Alles Nebenzeug hat mich einfach nur noch genervt. Zunehmend genervt war ich auch durch die hakelige Steuerung beim Klettern und das Ende der Story (ich hab das schlicht nicht verstanden, weil mir die kompletten Vorgänger fehlten). Damit bleiben für mich am Ende nur
8/10 Dänenäxten
Gespielt wurde übrigens abwechseln auf One X und Series X, ich hatte keine größeren Fehler, abgesehen von machen Clippingkuriositäten.