Vorhin habe ich jetzt Sinking City beendet.
Objektiv betrachtet kann ich das Spiel nur schwer weiterempfehlen, aber nach dem misslungenen Einstieg hat mich das Spiel gut gepackt.
Dabei ist das Missionsdesign repetiv, die "Actionpassagen" holprig und das fehlende Budget an allen Enden sichtbar.
Im Kern ermittelt man sich fast immer den nächsten Schauplatz, den man absucht, un dann mit inneren Auge und Visionen den Hergang zu rekonstruieren.
Dabei wird vieles erstmal als gegeben gesehen, die Fähigkeiten der Hauptfigur, das Auftauchen abartiger Bestien oder viele abgedrehte Figuren. In Oakmont gehen die Uhren eben anders, aber zumindest der Hauptcharakter hätte sich als Neuankömmling ruhig etwas befremdeter zeigen können.
Wie immer bei Open World Titeln bin ich anfangs stur der Hauptquest gefolgt und erst, als ich Lust auf mehr hatte, habe ich auch Nebenquests gemacht.
Das hat bei Sinking City immerhin das halbe Spiel gedauert, was auch daran lag, das der Mittelteil der Hauptstory starkes Nebenquestfeeling hatte.
Bring mir das von Person X, die du erstmal finden musst, Person X möchte das, dafür musst du erst dorthin usw. Bis die Story wieder in den Hauptpfad gebogen ist, wusste man kaum noch, was man eigentlich wollte.
Im hinteren Drittel zieht das Spiel dann an und die Action trat soweit in den Hintergrund, dass mein endlich gut gefülltes Arsenal praktisch wertlos war.
Und trotzdem hat mich das Spiel in seinen Bann gezogen, was in erster Linie an der Atmosphäre und dem Design der Stadt lag.
Das Spiel hat mich genervt, ich hab das Design bis zu dem Punkt verflucht, an dem die Komplettlösung einen daueroffenen Tab bekam (nicht dass die Rätsel schwierig wären, meist hab ich einfach einen Trigger übersehen) und anfangs liebäugelte ich damit, es wieder von der Platte zu schmeißen.
Doch dann kam der Punkt an dem es mich packte, ich mehr von der Welt wollte und in (gelungenen) Nebenquests das Leben in Oakmont beleuchtet wurde. Leider stößt man auch hier wieder schnell an die Grenzen (des Budgets), trotzdem erkennt man, dass Herzblut in den Titel geflossen ist und die Entwickler das Spiel aus künstlerischen Antrieb erschaffen haben.
Eines meiner liebsten guten schlechten Spiele der PS4 Generation.