Dann schieb ich noch ein paar Sachen nach die ich die letzte Zeit angschaut habe:
Das Boot (TV-Fassung)
Nach der unsäglichen Neuauflage musste ich mich wieder mit dem Orginal eichen.
Nach wie vor ist der Film einfach ein Meilenstein und besticht durch seine Perfektion. Ach nachdem ich den Film nun schon zigfach gesehen habe fällt mir eigentlich keine Kritik dazu ein. Gut, die Effekte sind nicht mehr die besten, und vor allem wenn man weiß wie gedreht wurde, sieht man schon recht eindeutig dass es sich um Modelle handelt. Vor allem weil das Wasser ja nicht im gleichen Maßstab ist!
Aber da kann man locker darüber hinweg sehen...
Dieses mal ist mir auch wieder aufgefallen wie gut es der Film schafft den Zuschauer in die klaustrophobische Enge eines Uboots mitzunehmen. Es gibt eigentlich keine weiten Außenansichten. Wenn man das Boot von außen sieht ist die Kamera selten weiter als ein paar Meter vom Boot entfernt. Jeder moderne Film hätte da zig Panorama-Ansichten, Überflüge oder Kamerafahrten gezeigt. Nicht so bei Das Boot... hier ist sieht man selten mehr als die Besatzung. Das funktioniert als Stilmittel einfach hervorragend und macht einen Großteil der beklemmenden Atmosphäre aus.
Dazu kommt noch die unglaubliche Schauspielleistung... hier sieht man keine perfekt gestylten Schauspieler die in der Kulisse grinsen... je länger die Feindfahrt dauert desto fertiger schauen die Schauspieler aus... wenn man nach dem Film sich nochmal die Sequenzen beim Auslaufen anschaut erkennt man viele Leute gar nicht wieder.
Einfach ein Meisterwerkt...
Dune Prophecy
Vorneweg muss gesagt werden dass ich Dune absolut grandios finde. Buch gelesen, die grandiose Lynch-Verfilmung schon unzählige male in den verschiedensten Fassungen gesehen und natürlich auch die aktuelle Neuverfilmung hab ich schon 2x geschaut.
Nun also eine Serie die +- 10000 Jahre vor der Kerngeschichte spielt und sich mit der Entstehung des Bene Gesserit Ordens befasst.
Die Vorbilder der Serie sind klar... auf der einen Seite orientiert man sich optisch an der Neuverfilmung und inhaltlich geht es in Richtung Game of Thrones. Erzählt wird die Geschichte in zwei Zeitlinien. Es ist aber immer offensichtlich in welcher Linie man sich befindet und auch die Schauspieler wurden echt hervorragend gewählt. Ob jung oder alt, man erkennt sofort wen man vor sich hat. Die Schauspieler schauen sich wirklich sehr ähnlich. Also genau das Gegenteil wie bei dem Game of Thrones Spin-Off oder The Witcher. Dort war das ja eine absolute Katastrophe.
Aber wieder zu den Vorbildern. Optisch kommt der Film natürlich nicht an die aktuelle Verfilmung ran. Aber wie auch... die Serie hat kaum Action und spielt nur an wenigen Indoor-Orten. Von daher gibts kaum Sequenzen mit Kinnladen-Effekt. Aber auch inhaltlich geht es etwas seichter zu. Intrigen und Pläne sind, anders wie bei Game of Thrones, recht schnell ersichtlich und werden dann auch noch ausführlichst erklärt. Große Überraschungen gibts kaum.
Trotzdem war die erste Staffel für mich nicht so schlecht wie sie oft irgendwo gemacht wird. Wenn man mit dem Material was anfangen kann ist das alles schon recht schauenswert. Jemanden der mit Dune nichts anfangen kann, oder Buch sowie Verfilmungen nicht kennt, wird aber eher nicht gut unterhalten werden.
Nur Ragnar Lothbrok fand ich völlig deplatziert. Travis Fimmel ist einfach kein guter Schauspieler. Er kann nur Ragnar sein. Und das ist er auch in Dune Prophecy. Optik, Gestik, Mimik, Sprache... alles Ragnar. Vor allem gegen die ganzen anderen, deutlich besseren Schauspieler stinkt er mächtig ab. Das fand ich echt nicht gut.... gelinde ausgedrückt. Völlige Fehlbesetzung.
Ich freu mich aber trotzdem schon mächtig auf Staffel 2.
Lola rennt
Aus Langeweile mal wieder angeschaut... hab den bestimmt jetzt 20 Jahre nicht mehr gesehen.
Beim Soundtrack und vor allem bei den Schnitten merkt man dem Film deutlich an dass er Ende der 90er entstanden ist. Trotzdem fühlt sich der Film noch recht frisch an... was aber daran liegt dass man normalerweise in Deutschland ja nicht über den üblichen Tatort oder seichte Quatsch-Komödien hinauskommt, und das dann für ein filmisches Meisterwerkt hält.
Der Film (aber auch Das Boot letztens) hat mir mal wieder gezeigt dass ich eigentlich gern mal mehr gute deutsche Filme anschauen würde... aber leider muss man die ja mit der Lupe suchen. Es würde mich echt freuen wenn man in Deutschland auch wieder gute Filme drehen könnte... und die wenigen talentierten Leute nicht ins Ausland oder zu Netflix gehen müssten.