Absolute Empfehlung für den gestrigen Talk zwischen Hans Jessen, Marcus Grotian und Daniel Lücking. Wer sich heute 2,5 Stunden Zeit nehmen kann sollte das unbedingt anschauen:
Ganz wichtig fand ich, dass Lücking sehr deutlich auch den Rassismus angesprochen hat,. Sowohl den behördlichen und institutionellen Rassismus, der Grundlage der Entscheidungen war, die Afghan*innen nun in konkrete Lebensgefahr gebracht haben und weiterhin bringen. Als auch den Rassismus, der durch die Einsatzkräfte vor Ort ausgelebt wurde, der eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Afghan*innen und Soldat*innen verunmöglicht hat und den Einsatz als humanitäre Hilfsaktion an vielen Stellen konterkariert hat.
Ich finde das ist ein Punkt, der in der öffentlichen Wahrnehmung über den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr noch viel zu wenig angekommen ist. Wir haben im Inneren ein immer klareres Bewusstsein dafür, dass wir ein Problem mit Rassismus und Rechtsextremismus in unseren Sicherheitsbehörden haben, in der Polizei, der Bundeswehr und insbesondere den Sondereinsatzkräften. Dass Personen mit diesem Menschenbild vielleicht nicht bestens dafür geeignet sein dürften eine Gesellschaft zu "befrieden", liberale Werte zu vermitteln und vorzuleben, den Afghan*innen vor Ort auf Augenhöhe zu begegnen etc. dürfte eigentlich wenig verwundern.