Der Politikthread

Zimtzicke

Mitglied
Wobei ja der bis vor einiger Zeit positive Verlauf der Pandemie vor allem dem Kanzlerinnen-Bonus zugerechnet wurde. Wenn man das weglässt, war das Volk ja schon vorher mit der CDU unzufrieden. Gerade bei Bereichen Klimaschutz, Digitalisierung usw. waren sie ja weit hintendran.

Der Corona-Bonus den die Union hatte, den verspielen sie halt momentan komplett.

Wobei ich auch denke, dass bis September noch viel passieren kann. Ich frage mich nur, womit die Union abseits des Krisenmanagements punkten möchte?
 

Daddlefield

Rar, aber gut
Bei der Union hängt es sehr vom Kandidaten für die Wahl ab. Auch wenn ich persönlich beide Möglichkeiten für unwählbar halte, denke ich, dass es in der Bevölkerung immer noch einen Bayern gibt, der eher positiv als Krisenbewältiger wahrgenommen wird. Aus welchem Grund auch immer...
 

Zimtzicke

Mitglied
Das hatte Bosbach heute Morgen noch im DLF thematisiert. Söder kann kurze Sätze mit klarer Ansage. Das muss nicht richtig vom Inhalt her sein, aber die Leute mögen das wohl. Hat so den "Macher-Nimbus"...

Wobei Laschet von den damals zur Wahl stehenden Kandidaten schon das geringste Übel war. Aber halt trotzdem übel.
 

BitByter

#Pointenerklärer

ramelow ist auch nicht besonders clever, kann das sein? statt merkel beizupflichten und mal sanft darauf hinzuweisen, dass er a) dies auch schon seit geraumer zeit fordert und b) sie offensichtlich in erster linie cdu-länder angesprochen hat, wählt er den folgenden weg:

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat kritisch auf die jüngsten Äußerungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) reagiert, die die Schuld für das Scheitern einer gemeinsamen Corona-Politik am Sonntag in der ARD-Sendung Anne Will im Wesentlichen den Ländern gegeben hatte. "Ich reagiere da jetzt mit einer gewissen Schärfe, weil ich es wirklich leid bin, mir anhören zu müssen, was man hätte tun müssen, aber selbst tatsächlich nichts getan hat", sagte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland am Montag. "Ich fordere schon seit Langem einen Stufenplan und einheitliche Regeln für ganz Deutschland." Er sei "irritiert", dass die Kanzlerin "das jetzt als Drohkulisse" aufbaue. Immerhin hätten mehrere Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten bei der vorletzten Ministerpräsidentenkonferenz ihre Enttäuschung zum Ausdruck gebracht, dass es wieder keinen Stufenplan gibt.

Ramelow sagte, die Thüringer Landesregierung erwarte seit Februar von der Bundesregierung, dass ein deutschlandweit einheitlicher Stufenplan beschlossen werde. Dies sei dem Bund auch schriftlich mitgeteilt worden. "Das Kanzleramt ist seit Februar gefordert, den Rahmen- und Stufenplan einfach abzuschreiben. Das könnte ein Praktikant machen – die bestehenden Stufenpläne aus Deutschland übereinanderlegen und dann gucken, ob das den Regeln entspricht, die das Kanzleramt sich wünscht", so der Thüringer Ministerpräsident.
 

BitByter

#Pointenerklärer
und wo ich schon am start bin eine kleine erinnerung, warum cdu/csu sowie spd außerdem unwählbar sind (ist ja nciht so, als gebe es schon ein paar gründe)


Unvorstellbar große Datenmengen ausleiten und verarbeiten. Internet-Anbieter wie Google oder Facebook hacken. Milliarden Menschen überwachen, auch Inländer. All das war ein Skandal, als Edward Snowden vor acht Jahren die globale Überwachung westlicher Geheimdienste enthüllte. All das darf der deutsche Geheimdienst BND jetzt ganz legal.

Gestern Abend hat der Bundestag das neue BND-Gesetz beschlossen. Die Regierungsparteien CDU/CSU und SPD stimmten dafür, die gesamte Opposition stimmte dagegen. Heute hat der Bundesrat zugestimmt. Als nächstes unterzeichnet der Bundespräsident das Gesetz, dann tritt es in Kraft.
 

Zimtzicke

Mitglied

Schnell- und Selbsttest ab 37° Lagertemperatur nicht mehr unbedingt korrekt beim Ergebnis.
 

drizzt

Reanthusiast
Ein weiterer Grund gegen den Sommer. Sehr gut.

keep them coming red carpet GIF by E!
 

Cycrow

Cyt für Kantholz
Kreis stoppt Impfung von Frauen unter 55 mit Astrazeneca(sueddeutsche.de)

Je mehr jüngere man jetzt impft, desto mehr werden solche Fälle auftreten.
Man sollte das am besten überall so handhaben, und keine Frauen unter 55
mit AstraZeneca impfen.


Also beim Impfstoff verhält es sich eigentlich ähnlich wie beim Virus selbst, je jünger und je weniger Vorerkrankungen desto sicherer und geringer das Risiko, aber möglicherweise gibt es hier ein noch nicht ganz erforschtes Risiko speziell bei Frauen unter 55 Jahren.
Da bei AZ tatsächlich eine mögliche Häufung von Sinusthrombosen bei Frauen, aufgrund der zeitlichen Nähe zur Impfung, zu beobachten ist.

"Alle Fälle waren mit einer anhaltenden Symptomatik etwa vier bis 16 Tage nach Impfung mit dem COVID-19-Impfstoff AstraZeneca aufgetreten. Gemeldet wurde dem Paul-Ehrlich-Institut bisher etwa ein Fall pro 100.000 Impfungen mit dem COVID-19-Impfstoff AstraZeneca." - Link
"Bis zum 19.03.2021 wurden 14 Fälle einer Sinusvenenthrombose nach Impfung mit dem COVID-19-Impfstoff AstraZeneca gemeldet. In neun Fällen wurde auch eine Thrombozytopenie gemeldet. Mit Ausnahme eines Falles betrafen alle Fälle Frauen im Alter von 20 bis 63 Jahren." - Link


Aber eins ist klar, wirklich sicher ist sich die Fachwelt bei der Häufigkeit, für einen aussagekräftigen Vergleich, noch nicht: (Jährliche Inzidenz)

"Die Häufigkeit von Sinusthrombosen ist nicht genau bekannt. Frühere Schätzungen, die bei jährlich etwa 2–5 Neuerkrankungen pro 1 Million Einwohner lagen" - Link
"Eine retrospektive Studie von 2016 ... , schätzte die jährliche Inzidenz bei Erwachsenen auf etwa 1,6 Fälle pro 100.000 Einwohner" - Link
"Fälle ist die Inzidenz der SVT letztlich unklar. Die Angaben schwanken zwischen 10/100.000 und 4/1.000.000 Einwohner" - Link


Klar ist nur, dass sie generell häufiger bei Frauen auftreten: (insbesondere bei Schwangerschaften und auch durch die Einnahme der Anti-Baby-Pille)

"wobei in über zwei Drittel der Fälle Frauen betroffen waren ... Am häufigsten tritt die Sinusthrombose bei Frauen in der letzten Phase der Schwangerschaft und im Wochenbett auf. Auch bei Frauen, die die Antibabypille einnehmen, ist das Risiko für eine Sinusthrombose erhöht." - Link
"Erhöhte Inzidenz (12/100.000 Schwangerschaften)" - Link


Und je nachdem welchen Vergleichswert man herannimmt gibt es oder gibt es keinen signifikanten Anstieg von Sinusthrombosen durch das spritzen von AZ. Die Fachwelt ist sich da tatsächlich uneins, anders als wie es sich scheinbar durch die Presse und in Schlagzeilen liest. Finde es aber gut, dass man hier vor möglichen Komplikationen warnt und jene Erkenntnisse in einem Arztgespräch zur besseren Aufklärung aufnimmt, so dass jeder Patient für sich selbst die Entscheidung treffen und das Risiko besser abwägen kann.


Und dass muss dann tatsächlich jeder erstmal für sich selbst abwägen. ob er das Risiko - in Anbetracht erneut stark steigender Zahlen - sich weiterhin jederzeit mit Covid-19 anzustecken in kauf nimmt (vielleicht im Irrglaube, weil es einen ja bisher auch noch nicht erwischt hat). Ein verfügbares Impfpräparat - aufgrund möglicher sehr seltener Impfkomplikationen - erstmal ausschlägt. Und lieber auf ein anderes Angebot wartet. Das ist tatsächlich wie würfeln mit Schrödingers Katze. Kann gut ausgehen, kann schlecht ausgehen und das in beide Richtungen. Statistik und Wahrscheinlichkeiten halt.



Edit: Weil interessant

Gendermedizin - Covid-Impfungen: Mehr Nebenwirkungen bei Frauen? - DerStandard

Frauen haben ein stärkeres Immunsystem, entwickeln leichter Thrombosen und haben öfter allergische Reaktionen. Was das mit Impfungen zu tun hat.
"Es ist lange bekannt, dass Thrombosen bei Frauen häufiger als bei Männern auftreten", sagt Margarethe Hochleitner, Gendermedizinerin an der Medizinischen Universität Innsbruck. Vermutet wird, dass Hormone und insbesondere Hormonschwankungen, denen Frauen in weit höherem Ausmaß ausgesetzt sind als Männer, dabei eine Rolle spielen. Auch die Einnahme der Pille erhöht das Risiko für Thrombosen – insbesondere in Kombination mit Rauchen. Auch bei Sinusvenenthrombosen ist bekannt, dass gerade jüngere Frauen betroffen sind.
"Momentan sieht es so aus, dass eher Frauen im Alter von 20 bis 55 Jahren eine derartige seltene Komplikation entwickeln", sagt Eichinger-Hasenauer. Es könne sich aber auch um eine statistische Verzerrung handeln, da derzeit viele jüngere Menschen aus weiblich geprägten medizinischen Berufen und dem Bildungsbereich geimpft werden und Astra Zeneca zunächst nicht für Menschen über 65 Jahren empfohlen worden ist – eine Vermutung, die auch der Virologe Christian Drostenäußerte. Einig sind sich Expertinnen und Experten, dass dem Phänomen nun genau auf den Grund gegangen werden müsse.
Gut belegt ist jedenfalls, dass sich die Immunsysteme von Frauen und Männern unterscheiden. Sowohl bei jüngeren Menschen als auch bei Frauen ist die Immunabwehr grundsätzlich stärker. Frauen sind auch in höherem Alter besser gerüstet, sogar mit schweren Krankheiten zurechtzukommen, während Männer häufiger an ihnen sterben. Das liegt in der Schutzfunktion weiblicher Sexualhormone wie Östrogen begründet, hat aber auch mit immunsystemstärkenden Genen in den bei Frauen doppelt vorhandenen X-Chromosomen zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet:

Zimtzicke

Mitglied

AZ jetzt nur noch an über 60-jährige.

Mich wundert allerdings, dass unter 60-jährige Männer auch nicht mehr damit geimpft werden sollen. Das Risiko ist so gering, dass man den Impfstoff weiter verabreichen könnte. Gerade im Hinblick um z.B. jüngere Jahrgänge vorzeitig impfen zu können.
 
  • Mad
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G

Gelöschter User

Gast
NTV-Liveticker

+++ 07:01 Astrazeneca benennt Impfstoff in "Vaxzevria" um +++
Weitgehend unter dem öffentlichen Radar hat der britisch-schwedische Impfstoffhersteller Astrazeneca sein Covid-19-Vakzin umbenannt. Auf der Website der Europäischen Arzneimittelbehörde wird der Impfstoff inzwischen nicht mehr unter dem Namen "Covid-19-Vaccine Astrazeneca" - oder kurz: Astrazeneca - geführt, sondern unter "Vaxzevria". Den Angaben zufolge erfolgte die Umbenennung bereits am 25. März. Eine Stellungnahme des Unternehmens zu den Hintergründen dieses Schrittes gibt es bisher nicht. Der Impfstoff wird in Deutschland seit gestern nur noch an über 60-Jährige verimpft, nachdem es zu mehreren Fällen von Blutgerinnseln infolge der Impfung gekommen war.

Die Umbenennung ist doch wohl ein Witz und macht ein völlig unseriösen Eindruck.
Für mich ist da jetzt wirklich, dass letzte bisschen Vertrauen weg. Ich werde mir das definitiv nicht spritzen lassen, dann warte ich lieber noch.
Deutschland sollte sich schnell anderen Impfstoff besorgen und die Reste von den AtraZeneca-Dreck
verkaufen, so wie es Südafrika gemacht hat.
 
  • Kekw
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Evin

Weeb
Ich sehe das wie die Leiterin des Impfgremiums in Österreich.

Derzeit treten in der Altersgruppe der unter 55-jährigen in Österreich 4-6 Todesfälle pro Woche durch Covid auf.
So dramatisch die eventuell mit der Impfung in Zusammenhängenden Todesfälle sind, sie sind ein vielvielvielviiiiiiielfacher unwahrscheinlicheres Risiko.

Nachdem es keinen Impfzwang gibt und jemand der Meinung ist, er kann sich einer Covid-Erkrankung durch Obacht und Schutzmaßnahmen entziehen, finde ich es für richtig wenn man die Impfung mit AZ einfach weiter durchführt.
 

Zimtzicke

Mitglied
Korrekt.

Und man könnte sich wirklich überlegen, je nachdem, wie sich das entwickelt, die Impfpriorisierung bei AZ zu lockern/aufzuheben.

Ich kann es nur wiederholen, ich würde es sofort nehmen. Und bin damit sicher auch nicht alleine. JEDER Geimpfte ist wichtig für den weiteren Verlauf der Pandemie, und das für alle.
 
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BitByter

#Pointenerklärer
und weiter geht die muntere reihe "gründe, wegen derer man die cdu/csu nicht wählen kann"

Die Unionsfraktion möchte den Entwurf für das von der SPD geforderte Demokratiefördergesetz nach Informationen des SPIEGEL nicht unterstützen. Das Gesetz hat, obwohl sich der Kabinettsausschuss Rechtsextremismus der Bundesregierung darauf geeinigt hatte, somit kaum eine Chance mehr, in dieser Legislatur noch verabschiedet zu werden. Ein Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion bestätigte, dass die Union den Entwurf in seiner jetzigen Form nicht mittragen wolle.



Die entsprechenden Eckpunkte, die das Innenministerium und das Familienministerium monatelang verhandelt hatten, sollten eigentlich am Mittwoch im Kabinett besprochen werden. Dies soll nun nicht mehr geschehen. Unionsabgeordnete hätten zu viele Bedenken, mit dem avisierten Gesetz »zu linke« Organisationen zu unterstützen, hieß es dazu aus dem Familienministerium. Der Umschwung überrascht, da auch das zuvor äußerst skeptische Innenministerium mitverhandelt hat und mit der aktuellen Fassung zufrieden war.

Das Gesetz war unter anderem als Schritt im Kampf gegen den Rechtsextremismus nach dem Mord an dem CDU-Politiker Walter Lübcke vorgesehen und als wichtiger Teil des Maßnahmenpakets gepriesen worden.
 
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Walther

Champagne & Reefer
Söder hat das ja schon ins Spiel gebracht, dass man bei AZ die Priorisierungen aufheben sollte und sich jeder impfen lassen darf, der "sich traut".

Ich selbst hab auch schon einige Ärzte durchtelefoniert, ob sie mich impfen würden, da es seit heute in Bayern losgeht, dass Haus- und Fachärzte impfen dürfen.
An sich kein Problem, bei durchschnittlich 20 Dosen pro Praxis pro Woche sind natürlich erstmal andere Gruppen dran, die eine höhere Vulnerabilität haben (bin selbst noch (knapp) unter 30 und erfreue mich astreiner Gesundheit). Also erstmal warten, was für mich persönlich jetzt aber auch kein Stress ist.

Dafür haben meine Eltern heute AZ geimpft bekommen und sind überglücklich. Nächste Woche ist dann gleich mal ein Besuch angesagt, der erste in diesem Jahr (und natürlich mit vorherigem Test und AHA-Regeln). :praise:

So Scheiße wie alles ist, so kleine persönliche Erfolge lassen einen das Licht am Ende des Tunnels sehen.