Hatte am Wochenende mal Assassin's Creed Valhalla auf der PS5 gestartet, irgendwie hatte ich Lust auf was abenteuerliches im historischen Setting. Zum Release 2020 eine gute Weile gespielt, auf der Series S wohlgemerkt, weil die PS4-Version (ähnlich wie bei Cyberpunk damals) eigentlich nur von gutem Willen zusammengehalten wurde und mit jedem Frame vor sich hinächzte.
Damals schon, auf der "New-Gen", wirkte das Spiel irgendwie nicht rund. Und auch jetzt, mit zig Patches und DLCs dazwischen, ist es immer noch ein Titel, der schlichtweg unfertig wirkt. Sobald man ein paar Meter mit der Figur gelaufen ist, die ersten Schläge getan hat, oder mal in der Gegend herumgeklettert ist, merkt man doch schnell, dass hier eine ganze Schicht an Polishing fehlt. Und es wird mit jeder Spielstunde offensichtlicher, dass dieses AC auf Biegen und Brechen rechtzeitig für die neuen Konsolen fertig werden musste. Ob alles so funktioniert hat wie gewollt war für UbiSoft zweitrangig.
Das fängt schon mit der ersten großen Sequenz im Intro an, die trotz Performance-Modus nicht mal die 30 Frames halten kann und fürchterlich auschaut. Und Valhalla ist an sich schon kein schönes Spiel. Die Landschaften sind noch okay, aber alles andere, Figuren, Sequenzen, Animationen...da macht selbst Odyssey heute noch eine bessere Figur.
Es gibt Glitches in Zwischensequenzen, die sind selbst jetzt noch vorhanden. Ich bin in meiner aktuellen Spielzeit von vielleicht 3 Stunden zwei Mal in der Geometrie hängengeblieben und wurde dann vom Kollisions-Timer gekillt. Bei einem Seil zum Hinübergleiten fehlte einfach mal die Textur in der Mitte und ein Teil davon war schlichtweg unsichtbar. Eine frühe Nebenquest hat immer noch einen Glitch oder ist nicht zuende entwickelt worden, um vernünftig auf ihr Abschließen zu reagieren. Die zerstörbaren Kisten...
Ich glaube die zerstörbaren Kisten mit Loot sind immer noch das beste Beispiel dafür, dass dieser AC-Teil einfach nur raus musste. Das Kampfsystem an sich ist schon ungenau wie Kacke, der Spielcharakter schwingt in weiten Schlägen und Ausfallschritten, weit über dem eigentlichen Ziel hinaus. Ohne Fokus-Funktion würde man permanent danebenhauen. Bloß kann man keine Kisten in den Fokus nehmen und so steht man immer wieder vor den Behältern, schlägt auf sie ein, aber trifft sie nicht, fuchtelt wild in alle Richtungen, um drei nebeneinanderliegende Kisten zu zerschlagen. Zwei Schläge, drei Schläge, trotzdem bleibt meißt eine Kiste noch heile....vier Schläge. Und durch die extreme Vorwärtsbewegung der Spielfigur ist es nicht unüblich beim Schlag auf eine Kiste am Ende nicht in ihren Trümmern zu stehen, sondern auf ihr drauf. Es funktioniert einfach so gar nicht und jedem Playtester muß aufgefallen sein, dass dieses Kampfsystem nicht dazu geeignet ist auch punktgenau Kisten oder Erze zu zerschlagen.
Es ist echt frustrierend, weil das Setting eigentlich viel Potential hat, ein großes Wikinger-Abenteur in einer offenen Spielwelt, aber es wirkt leider wie hingeschludert. Assassin's Creed auf Autopilot, welches nicht gemacht werden wollte, sondern gemacht werden musste. Und Story und Charaktere sind typisch UbiSoft wieder komplett geschmacksneutral.