Mein Eindruck nach den ersten drei Stunden ist eher verhalten. Nach dem, meiner Meinung nach, überragenden Resident Evil 7, fühlt sich hier alles ein wenig nach Rückschritt an. Von Beginn an wird viel mehr geballert, man wird mit Gegnerhorden überschwemmt und schnell macht sich Inflation breit, die aus spannendem Survival eher nerviges Trashmob-Chaos werden lässt.
Ich will hier nicht den Luibl machen, aber ja, ich hätte mir auch mehr Suspense, Grusel und klassischen Horror gewünscht. Eben das, was Resident Evil 7, zumindest in großen Teilen, so stark gemacht hat. In Village ist es von Anfang an zwei Schippen drüber und driftet bereits jetzt ins Absurde ab, wie
@Reaver schon angemerkt hat.
Allein, wie oft Ethans Hände in Mitleidenschaft gezogen werden, nur um kurz darauf wieder heilfroh weiterzumachen, als sei nichts gewesen, ist nicht mehr nur ein Querverweis auf die Szene aus Teil 7, sondern so absurd, dass ich ungläubig und lauthals auflachen musste. Apropos Story: Die hat leider nur B-Movie-Charakter und findet überhaupt keine klare Linie - hier will ich aber nicht vorschnell urteilen, sondern das Spiel erst beenden.
Technisch ist das Spiel wiederum sehr gut, es liefert schöne und stimmungsvolle Szenerien in 60 FPS, und weiß auch mit seiner Soundkulisse zu überzeugen. Dennoch merkt man der Grafik an, dass man einen Cross-Gen-Titel spielt - es haut einen eben doch nicht vollends vom Hocker.
Ich bin trotz der Kritik aber sehr motiviert, heute weiterzuspielen, und gespannt, was mich vor allem im von der Presse teils kritisierten letzten Drittel erwartet. Als Kaufempfehlung würde ich aktuell allerdings aussprechen: Village ist viel mehr an Resident Evil 4 als an Teil 7 angelehnt - je nachdem, welchen der beiden Titel man bevorzugt, wird man also eher begeistert oder ernüchtert sein. Und so richtig zufrieden stellt das Spiel bisher keine Zielgruppe, da es versucht, einen Mix zu schaffen, aber bisher keinen roten Faden findet.