Ich habe heute Ratchet & Clank: Rift Apart auf der PS5 durchgespielt, nachdem ich diese erst am Samstag in Betrieb genommen habe. Das ist für meine Verhältnisse mega schnell, auch wenn das Spiel nicht übermäßig lang ist.
Nachdem ich anfangs noch schrieb, dass ich nicht so besonders weg gehauen bin, hat sich diese Ansicht mittlerweile geändert. Wie bekannt ist, bin ich kein Playstation-Kind gewesen, weswegen ich die früheren Teile von R&C zwar mal angespielt habe, sie aber immer nur pseudo-cool fand. Außerdem war ich irgendwie immer auf Jump'n'Runs eingestellt, die Spiele waren aber her 3rd Person Actionspiele. Vielleicht sprang deswegen der Funke nie über.
So ähnlich ging ich dann auch an diesen Titel. Ich dachte mir: "Ja, sieht schick aus, aber das war es dann auch". Und ich dachte glücklicherweise falsch. Am Ende mochte ich die Charaktere, ich mochte die Story (auch wenn sie nicht besonders außergewöhnlich ist), ich mochte am Ende sogar das Gameplay. Es ist unglaublich befriedigend, wenn man nach einem intensiven Kampf noch einmal durch die Arena läuft und dieses kleine Geräusch von eingesammelten Bolzen hören kann. Und das, nachdem man vorher verschiedenste Gegnerwellen mit toll designten Waffen nach und nach dezimiert hat und den ein oder anderen Obermotz beseitigt hat.
Damit man nicht nur ballern muss, gibt es hier und da Abwechslung: Highspeed-Abschnitte auf Schnecken oder Rails, Computerbefreiungsmissionen und Rätsellevel mit Clank. Insbesondere Letztere fand ich super. Erinnerten mich ein klein wenig an Lemmings, das ja leider den Sprung in die dritte Dimension nie wirklich geschafft hat. So wie es hier eingebaut wurde, hätte das aber klappen können.
Abseits der Hauptmission gibt es auch einiges optionales Zeug. Kleine Rifts, in denen man Rüstungsteile finden kann, eine Arena mit allen möglichen Aufgaben und eigene Missionen auf den verschiedenen Planeten. Ich habe relativ wenig davon gemacht. Und dann kann man noch viele Sammelgegenstände finden. Goldene Bolzen, weitere Rüstungsteile, Raritarium, Spionagebots etc. Muss man alles nicht machen, erweitert aber im Zweifel das Arsenal an Waffen.
Und davon gibt es wirklich viele. Und alle sind sehr unterschiedlich. Von der eher klassischen Pistole über eine Shootgun und einen Raketenwerfer hinaus, gibt es zum Beispiel einen selbst schießenden Pilz, eine Eiskanone, kleine Hundeagenten und so weiter. Und jede dieser Waffen lässt sich aufleveln. Dadurch schalten sich dann neue Felder mit Boni frei, die man dann mit Raritarium aktivieren kann. So werden selbst einfache Waffen recht stark. Mein absoluter Liebling war der Partypilz, den ich wirklich dauernd genutzt habe. Allerdings muss man, wie schon erwähnt, in den Kämpfen die Waffen immer wieder wechseln. Die Munition reicht üblicherweise nicht, um alle Gegner zu beseitigen.
Wirklich praktisch ist auch, dass Ratchet und Rivet sich das gleiche Arsenal teilen. So ist es egal, beide Charaktere spielen sich gleich. Es unterscheiden sich eigentlich nur die Skins. Und natürlich die Welten, auf denen die jeweiligen Charaktere dann unterwegs sind. Auch diese sind wirklich toll ausgebaut, sehen größtenteils herrlich aus und bieten genügend Abwechslung. Einzig die ein oder andere unsichtbare Wand störte hin und wieder den Eindruck der ansonsten perfekt gestalteten Level. Zwischen den Missionen kann man dann auch mit dem Raumschiff bereits besuchte Planeten wieder anfliegen, um dort Nebenmissionen zu erledigen. Der Flug zur jeweiligen Welt geht dann extrem zügig, SSD sei Dank.
Zum Schluss noch ein paar kleine störende Dinge. Ich hatte einen harten Absturz, bei dem nur ein kompletter Neustart der PS5 half. Das warf mich ca. 20 Minuten zurück, weil das letzte funktionierende Savegame wohl so weit zurück lag. Zudem zickte die Steuerung manchmal in den Raketenstiefelabschnitten. Ein paar Gegner wurden zu oft recycelt. Und die Rifts, obwohl namensgebend, sind leider kaum mehr als Schnellreisemöglichkeiten innerhalb des Levels. Aus dem Zusammenspiel der Dimensionen wird nur in einzelnen Leveln wirklich was gemacht.
Insgesamt ist das aber wirklich Meckern auf sehr hohem Niveau. Das Spiel ist ein toller Showcase für die Nextgen, spielerisch sehr solide und insgesamt sehr unterhaltsam. Richtig gutes Zeug, hat mir wirklich gut gefallen.
9/10 dimensionalen Schraubenschlüsseln
Ich war tatsächlich schon lange nicht mehr so von einem Spielende ergriffen. Zwar war der Ausgang furchtbar tragisch, aber der Konflikt einschließlich seinen Enden war gut und hat das Ganze noch mal aufgewertet.
