Der "zuletzt gesehen"-Thread [Bitte Spoiler-Funktion benutzen!]

DoK

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Der Film ist aber auch sehr creepy. Keine billigen Jump-Scares, sondern eine sich immer weiter verdichtende Atmosphäre und beunruhigende Bilder. Viel Ruhe und Stille, in denen sich ein Unbehagen aufbaut, ein Soundmixing, welches immer paranoider macht. Der Hintergrund einer Szene wird schnell zum unsicheren Ort, man sieht oder erwartet Dinge, eine Gestalt in der Unschärfe, eine Tür, die sich bewegt. Der Grusel kriecht einem permanent den Rücken hoch.

Z.B. die Szene als...
am Anfang noch keiner weiß wo die Großmutter ist und vom oberen Stock aus die Kamera durch einen Gang ins Treppenhaus filmt, lange draufhält und sich an der Ecke rechts plötzlich was bewegt, was man vorher nicht als Person wahrgenommen hat. Da wusste ich schon der Film hat was drauf in der Beziehung.

Oder alleine nur die allererste Szene, mit dem überlaufenden Wasser, wenn die Großmutter unten im Flur steht, man nicht wirklich Kontext hat und sich in der letzten Sekunde etwas im Hintergrund bewegt. Im Verlauf des Films erfährt man, dass es wohl die Mutter/Tochter war und einfach nur zu Besuch waren. Aber ohne den Kontext ist die Szene erst mal nur gruselig. Das ist so cool und gewollt, und macht echt Lust auf die kommenden Filme der Regisseurin.

Später kommen ja noch so richtig unangenehme Einstellungen wie der verweste Großvater in der Hütte vor, wenn der plötzlich seine Augen öffnet und einen anschaut. Instant Gänsehaut...großartig.

Wer übrigens noch einen sehr unangenehmen, eher langsamen Gruselfilm sucht, I am the Pretty Thing that Lives in the House auf Netflix. Kein Horror, sondern wirklich ein reiner Gruselfilm, aber auch ungemein creepy. Ist vom selben Regisseur wie The Blackcoat's Daughter (in Deutschland Die Tochter des Teufels) oder Gretel & Hänsel. Die Tochter des Teufels übrigens auch extrem unangenehmer Indie-Horror, manche der Bilder geistern mir heute noch im Kopf herum.
Meine Watchlist wird größer und größer.
Lohnt sich Der Babadook eigentlich oder Gretel & Hänsel?

Hab auch schon länger The Apartement auf der Liste, wollte ich auch schon lange geschaut haben.
 

KaKun

Halb Mensch, halb Gerät!
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Meine Watchlist wird größer und größer.
Lohnt sich Der Babadook eigentlich oder Gretel & Hänsel?

Hab auch schon länger The Apartement auf der Liste, wollte ich auch schon lange geschaut haben.
Gretel & Hänsel ist audiovisuell sehr stark, das hat der Regisseur generell einfach drauf, aber das Script ist diesmal nicht von ihm und darunter leidet der Film auch etwas. Würde ich eher als konstenlosen Stream oder im Angebot zum Leihen empfehlen.
 
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DoK

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Ich muss langsam echt mal meine Watchlist "abarbeiten".
Ich bin gar nicht mehr im Thema, wie ich merke.
The Witch hab ich z.B. auch noch nicht gesehen, habe gerade mal meine Listen durchgeschaut.
Gott sei Dank vereint wenigstens das Apple TV alle Anbieter in einer Übersicht :ugly:

Lohnt sich Livid eigentlich? Bin ich damals nach dem französischen Original von Inside drauf aufmerksam geworden, ist ja vom gleichen Regisseur.

Die "Welle" guter französischer Horrorfilme war nach High Tension, Inside und Martyrs auch erstmal vorbei, oder?
 

KaKun

Halb Mensch, halb Gerät!
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The Witch (oder The VVitch) ist ein Brett, aber auch sehr Arthouse. Der Regisseur hat zuletzt The Lighthouse gemacht, den hab ich erst vor ein paar Tagen zum ersten Mal gesehen und wie schon von The Witch komplett umgekloppt worden. Wobei ich The Lighthouse noch mal eine Ecke geiler fand, weil noch intensiver und aufgrund seiner Lovecraft-DNA.
 

0shikuru

dissociative
The Witch fand ich auch sehr gut, obwohl ich den nicht unbedingt gruselig fand, aber dafür unangenehm atmosphärisch. Wie Kakun schon sagte, eher arthousig und ein extremer slow-burner. The Babadook fand ich damals auch großartig, obwohl ich da gefühlt manchmal mit alleine da stand. Der hat auch gewisse Parallelen zu Relic, insbesondere wie sich die Aufarbeitung einer bestimmten Thematik in die audiovisuelle Umsetzung integriert.

The Lighthouse muss ich auch noch sehen und andere genannte Kandidaten hab ich auch noch auf die Liste getan. :sweat:
 
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0shikuru

dissociative
The Lighthouse würde ich schon als Meisterwerk bezeichnen, aber das Ding ist auch intensiv as fuck. 4:3 und Schwarz-Weiß, aber drückt dich immer weiter in die Ecke. Am Ende platzt dir fast der Kopf. Bester Off-Brand-Lovecraft-Film... :shu:

Gabs den zufällig auch schon auf Prime oder nur zum leihen?
 

funGus

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The Lighthouse würde ich schon als Meisterwerk bezeichnen, aber das Ding ist auch intensiv as fuck. 4:3 und Schwarz-Weiß, aber drückt dich immer weiter in die Ecke. Am Ende platzt dir fast der Kopf. Bester Off-Brand-Lovecraft-Film... :shu:

Ist sogar fast 1:1 (meine 1,2:1). Das macht's nur noch intensiver.

Absolut genialer Film!

Bin auch mega gespannt auf den nächsten Streifen von Eggers "The Northman".

Set in Iceland at the turn of the 10th century, a Nordic prince set outs on a mission of revenge after his father is murdered.

Der Cast geht schon runter wie Butter...(Anya Taylor-Joy, Alexander Skarsgård, Willem Dafoe, Ethan Hawke, Björk, ...) :shu:
 

DoK

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Der Babadook (Prime)
Gestern geschaut und für gut befunden.
Ich fand den Film nicht ganz so spannend und aussagekräftig wie The Relic, den ich kurz vorher geschaut hatte.
Was beide Filme aber gemeinsam haben, ist die filmische Verarbeitung psychischer Themen bzw. Erkrankungen.
Ist es bei The Relic die Demenz, die im Vordergrund steht und visualisiert wird, steht hier das Thema Depression und
Überforderung im Vordergrund. Meines Erachtens ist das der Regisseurin sehr gut gelungen, die Interpretation einzelner Szenen des Films fiel mir auch deutlich leichter als zuletzt bei The Relic. Was die Horror- und Gruselaspekte betrifft, hat der Film duchaus seine Momente, ist bei weitem aber nicht so creepy wie The Relic, der über die Laufzeit eine noch bedrohlichere Spannung aufbauen konnte.


The Nightingale (iTunes Kauf)
Zweiter Film von Jennifer Kent nach dem Babadook und es geht in eine ganz andere Richtung. Ist es ein Historien-Drama, ein Rachethriller oder gar ein Horrorfilm? Eine Mischung aus allem, würde ich sagen. Der Horroranteil nach gängigem Schema ist eher gering, das zeitliche Setting in Tasmanien während des schwarzen Kriegs und dem Genozid an den dort lebenden Aborigines ist allerdings ausreichend Horror. Die Story einer Frau, die nach unfassbarem Leid Rache an ihren Peinigern nehmen möchte, bestimmt die Handlung des Films. Der Film ist beklemmend, knallhart und geizt nicht mit Brutalität, die aber nie dem Selbstzweck dient.
Das Rape & Revenge - Genre, dem der Film oft zugeschrieben wurde, passt aus meiner Sicht nicht und wird dem Film nicht gerecht.
 
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DoK

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The Hole in the Ground (Prime)
Ein nettes kleines Gruselfilmchen für zwischendurch.
Nachdem ich die letzten Tage bereits andere Vertreter des Genres gesehen hatte, empfand ich diesen Film nicht als Angst-einflößend und auch nicht übermäßig spannend. Ich mochte aber die Grundstimmung und auch die Hauptdarstellerin sehr, der Sohn war auch nicht so nervig gespielt wie in anderen Vertretern des Genres, wo Kinder plötzlich das Böse darstellen oder symbolisieren.

Es scheint ypisch für das Genre zu sein, und so lässt auch dieser Film ein bisschen Spielraum für Interpretationen.
Ist das Kind besessen bzw. wurde es tatsächlich durch ein Monsterwesen aus dem Loch"ausgetauscht", welches seines Rolle daheim bei der Mutter einnimmt, oder ist auch hier eine psychische Erkrankung das Böse? Man kann darüber diskutieren, da der Film einem ein paar Krümel zum Fressen vor die Füße wirft, ich habe für mich jedoch das Fazit gezogen, dass es sich hier um klassischen Monster-Horror handelte.

Kann man schauen, muss man aber nicht.
 
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Master-Dan

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Notiz an mich selber: Zukünftig besser aufpassen und tablet weglegen.
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0shikuru

dissociative
The Hole in the Ground (Prime)
Ein nettes kleines Gruselfilmchen für zwischendurch.
Nachdem ich die letzten Tage bereits andere Vertreter des Genres gesehen hatte, empfand ich diesen Film nicht als Angst-einflößend und auch nicht übermäßig spannend. Ich mochte aber die Grundstimmung und auch die Hauptdarstellerin sehr, der Sohn war auch nicht so nervig gespielt wie in anderen Vertretern des Genres, wo Kinder plötzlich das Böse darstellen oder symbolisieren.

Es scheint ypisch für das Genre zu sein, und so lässt auch dieser Film ein bisschen Spielraum für Interpretationen.
Ist das Kind besessen bzw. wurde es tatsächlich durch ein Monsterwesen aus dem Loch"ausgetauscht", welches seines Rolle daheim bei der Mutter einnimmt, oder ist auch hier eine psychische Erkrankung das Böse? Man kann darüber diskutieren, da der Film einem ein paar Krümel zum Fressen vor die Füße wirft, ich habe für mich jedoch das Fazit gezogen, dass es sich hier um klassischen Monster-Horror handelte.

Kann man schauen, muss man aber nicht.

Schön weiter machen mit allen empfohlenen Filmen, kann ich die Wichtigkeit weiter ranken. :D
 
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KaKun

Halb Mensch, halb Gerät!
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The Hole in the Ground hatte ich die Woche auch auf Prime geschaut, fand den aber ziemlich mäßig und geradewegs unspannend. Vor allem wenn der eigentlich wichtige Kinderdarsteller nicht wirklich schauspielen kann. "It’s a kiss of death for your movie.", um mal Mr. Plinkett aus dem Episode 1 Review zu zitieren. Generell fand ich die ganze Beziehung zwischen Mutter und Sohn unglaublich cheesy. Der Anfang war noch recht interessant, weil man nicht viel Kontext hat, es gab eine Szene in der Mitte, die war etwas creepy, die alte Frau mit dem Kopf in der Erde, aber das war es dann für mich auch schon gewesen.

Und manche Dinge wurden im Verlauf einfach stumpf fallen gelassen, wie die Narbe am Kopf der Mutter, die ganze Geschichte mit dem Vater, vor dem sie ja wohl abgehauen sind, die Rolle des Mannes der alten Frau...und die Kameraaufnahme des Sohnes wurde so seltsam als Nebensache behandelt.

Im Finale fällt dem Film dann leider alles vor die Füße, vor allem der Schnitt schien nur noch Feierabend machen zu wollen.
 
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Cthulhu

Greetings earthlings!
Frage an die Relic-Gucker. Könnt ihr mal in Spoiler packen, weshalb der Film an Silent Hill erinnert? Werde mir den Streifen wohl eh nicht geben, aber das interessiert mich dann doch sehr.
 

KaKun

Halb Mensch, halb Gerät!
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Frage an die Relic-Gucker. Könnt ihr mal in Spoiler packen, weshalb der Film an Silent Hill erinnert? Werde mir den Streifen wohl eh nicht geben, aber das interessiert mich dann doch sehr.
Du hast zum einen die Umgebung bzw. das Haus als Metapher für vielerlei Konflikte der Protagonistinnen. Dabei verändert es sich zunehmends mit der Gedanken- und Gefühlswelt der Figuren, aber nicht wie in den eigentlichen Silent Hill Filmen, mit einem laute Getöse und pompösem Zerfall, sondern auf leisen Schritten. Das Ganze nimmt gegen Ende zwar Fahrt auf, aber spiegelt in dem Fall auch immer noch die inneren Konflikte der Charaktere wieder. Und wie in Silent Hill dient alles dazu, den Figuren eine Art Läuterung zu geben, sie mit verdrängten Erinnerungen und Tatsachen zu konfrontieren. Und der Film ist halt wirklich null plump mit seiner Symbolik und den Metaphern, wie z.B. die ganzen westlichen Silent Hill Spiele oder bereits erwähnte Filme, sondern jedes kleinste Detail ist überlegt und ausgearbeitet.

Lässt sich in ein paar Sätzen vielleicht auch schwer beschreiben, weil der Film sehr viel Masse besitzt, aber wenn man die alten Silent Hill Games für ihre Art der Erzählung, des unterschwelligen Horrors und ihrer Bildsprache liebt, dann ist Relic in meinen Augen eine der besten Umsetzungen davon. Sie könnten es als "Silent Hill: Relic" umbenennen und es würde ohne große Änderungen funktionieren. Einzig für den Anfang müsste man vielleicht noch mal 'nen Reshoot machen, in dem sie an einem Ortsschild mit "Silent Hill" drauf vorbeifahren.
 

El Hermano

I'm like you, I have no name
Ich habe mir in den letzten beiden Tagen die komplette Staffel von Wir Kinder vom Bahnhof Zoo auf Prime angesehen und fand sie wirklich gelungen. Hier ist es glaube ich wichtig dazu zu sagen, dass ich weder das Buch gelesen noch den Film gesehen habe und von den wirklichen Geschehnissen so gut wie nichts wusste. Die Serie bietet schon ein paar Szenen, bei denen es mir kalt den Rücken hinunter gelaufen, für Eltern muss so etwas wirklich die Horrorvorstellung schlechthin sein. Ein paar Momente fand ich zwar zu stylisch dargestellt und vielleicht auch nicht ganz passend, trotzdem wurde schon recht gut vermittelt, wie Menschen durch ein toxisches Umfeld oder unglückliche Umstände in Schieflage geraten können. Gerade die Rückfälle fand ich persönlich ziemlich tragisch und habe mich immer wieder dabei ertappt, wie ich den Jugendlichen gewünscht hätte, dass sie es dann doch an einem bestimmten Punkt schaffen. Mich hat die Serie zumindest dazu gebracht, dass ich mir sicher auch noch das Buch ansehen bzw ein wenig mehr mit dem Thema beschäftigen werden, daher hat sie sich definitiv gelohnt.
 
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