Das Spiel wird zu Release etwa 7 Jahre in Entwicklung gewesen sein und das für diesen begrenzten Umfang? Klingt eher weniger vertrauenswürdig.
Das würde ich so gar nicht mal sagen... wenn sich Ninja Theorie wirklich so viel Arbeit gemacht haben wie es die unzähligen Behind-the-Scene Videos andeuten, dann stecken in der Spielzeit wirklich unzählige Details.
Schon bei dem gleich langen Teil 1 steckte ja schon wirklich viel drin was man als Gelegenheitsspieler gar nicht wirklich bemerkt hat. Von der Lore über die Visualisierung der Psychose bis zu den Gesichtsanimationen. Ich hab mich wirklich intensiv mit dem Spiel beschäftigt... hab es mehrfach zu 100% durchgespielt, mir Hintergrundinformationen angeschaut und hatte daneben auch noch beruflich viel mit dem Thema Psychose zu tun. Was Ninja Theorie da abgeliefert hat war einfach fantastisch.
Klar, das Gameplay war nicht die Stärke des Spiels... und das ist ja das was auch für die größte Kritik von den meisten Spielern gesorgt hat. Aber man hat dem Spiel auch an allen Ecken und Enden angemerkt dass es eben mehr sein wollte als reines Gameplay... und das hat der Titel perfekt gemeistert. Das Spiel war eine Beschäftigung mit dem Thema der psychischen Erkrankung, der Auswirkungen einer Psychose und vor allem der anderen Wahrnehmung der Welt eines Betroffenen. Das alles im Kontext eines persönlichen Verlustes. Und da hat das Spiel einfach nur beeindruckt. Ich konnte da so viel von meiner Arbeit mit diesem speziellen Klientel wiederfinden wie in keinem anderem Medium vorher...
Und das erwarte (bzw. erhoffe) ich mir auch von Teil 2. Meine größte Sorge ist und war dass man sich diesmal eher aufs Gameplay konzentriert um den Erwartungen des Massenpublikums zu entsprechen (woher auch immer die bei einem so speziellen und nischigen Spiel überhaupt kommen).
Wenn ich nun höre dass der Titel wieder (relativ) kurz wird und man sich weiter stark mit dem Thema der Erkrankung auseinandersetzt dann lässt mich das auf ne würdigen Nachfolger hoffen. Ich hoffe dass Ninja Theorie den Mut hat die Erwartungen vom Massenpublikum zu enttäuschen und wieder einfach nur ihr spezielles Ding durchzieht.
Im ersten Teil ging es nur darum wie sich Senua selbst mit der Erkrankung und ihren Wahrnehmungen beschäftigt... in Teil 2 scheint es auch darum zu gehen wie das Umfeld darauf reagiert. Das ist für mich ein sehr spannendes Thema, und ich hoffe dass darauf auch wirklich der Fokus des Spiels liegt. Im Interview wurde das zumindest angedeutet...
Ich bin seeeehr gespannt!