Gestern habe ich
Slitterhead beendet.
Mit Gedächtnisverlust des Protagonisten wird erstmal das größte Klischee der Videospiel-Geschichte bedient, davon ab ist der Titel innovativer aufgestellt.
Als anfangs namenloser Geist kann man in die meisten NPCs der neongetränkten Stadt Kowlong schlüpfen um Slitterheads, insektoide Monster die sich in Menschen verstecken, zu jagen.
Das macht man missionsbasiert, wobei der Umgang mit dem Bessensheitssystem schnell in Fleisch und Blut übergeht. Löst man anfangs so noch kleine Aufgaben, wird das Spiel schnell geradliniger und fokussiert sich mehr auf die Kämpfe.
Neben dem zerbrechlichen Fußvolk findet man auch eine Handvoll spezieller Charaktere, die sich im Kampf zäher und mit individuellen Waffen und Fertigkeiten deutlich effizienter spielen.
Mit diesen Figuren wird auch die Story vorangetrieben, die abseits einiger wirklich schicker Zwischensequenzen hauptrangig von Standbildern mit Text voran getrieben wird.
Hieran und an der Technik macht sich dann das geringe Budget bemerkbar. Slitterhead ist nicht hässlich, aber die physiklose Welt und die zappeligen Animationen erinnern an vergangene Zeiten.
Insgesamt hatte ich mit Slitterhead aber eine gute Zeit, denn es erzählt eine interessante Geschichte mit spannenden Kniffen und bietet mit dem Bessensheitssystem einen Gameplaykniff abseits ausgetretener Pfade.
Auch stylistisch hat das Spiel einen stringent umgesetzten eigenen Stil, so dass ich den Titel jeden ans Herz legen kann, der sich auf ein paar präsentationstechnische Stolpersteine einlassen kann und weder einen Triple-A-Blockbuster noch ein typisches Indie-Horrorspiel erwartet.