Ich habe fertig! - Der Durchgespielt-Thread

RoyEFaulskemper

39 by Design
Team | Moderation
Dear Esther: Landmark Edition und What Remains of Edith Finch (jeweils PS4 auf PS5)
Ich erwähne die Titel gemeinsam, weil ich sie in den letzten drei Tagen jeweils zwei mal beendet habe. Ich hatte zuletzt mal wieder Probleme, mich dazu zu motivieren, PlayStation, Switch oder PC einzuschalten. Ein bisher ungespielter Walking Simulator (Dear Esther: Landmark Edition) erschien mir in der Situation am Montag passend. Gone Home, [...] Rapture, [...] Ethan Carter und sogar Ether One hab ich allesamt genossen.

Die beiden Titel direkt miteinander zu vergleichen wäre nicht wirklich fair. Ich glaube zwischen der ursprünglichen Version von Dear Esther und Edith Finch liegen rund zehn Jahre und praktisch die vollständige Entwicklung in diesem Genre.

Die karge, längst verlassene Schottische Insel in Dear Esther: Landmark Edition und die ersten in Briefform vorgetragenen Audiologs weckten Interesse. Auch die einigermaßen abwechslungsreiche Inszenierung, das Segment in der Höhle, die detaillierte Darstellung und den tollen Soundtrack mochte ich sehr. Leider hat mich die eigentliche, in Fragmenten erzählte Geschichte nicht wirklich berührt. Und auch der zweite Durchgang mit dem Director's Commentary konnte das nicht bessern. Auf mich wirkt es aufgesetzt und irgendwie zusammengeschustert.

Das erlebte ich bei What Remains of Edith Finch ganz anders. Die Präsentation ist deutlich reduzierter und trotzdem (UE?) hat der Titel mit Problemen bzgl. Assetstreaming, Performance und Grafikglitches zu kämpfen.
Davon abgesehen macht Edith Finch alles Weitere ganz hervorragend. Die einzelnen, im Rahmen der Erkundung eines absurd konstruierten Hauses/Turms aufgedeckten Fragmente fügen sich hier zu einer düsteren Familiengeschichte zusammen und nichts wirkt überflüssig. Für einen Walking Simulator gibt es zwischendurch einige zwar kurze, aber recht abwechslungsreiche und meist auf den Punkt gebrachte Gameplay-Sequenzen.
Hat mich auch einen Tag später beim zweiten Durchgang nochmal gepackt und steht mindestens gleichauf mit Gone Home. I cried/10.
 
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Bautinho

Endlich normale Leute
Ich hatte am Dienstag wohl einige Details verpasst und habe es heute (Mittwoch) noch auf 100% gebracht. Würde ich in der passenden Stimmung auch noch weitere Male spielen. Ist sehr kompakt und kurzweilig.
Glaube den Scharfschützen kann man auch kaum im ersten Durchgang finden.. Hab es nur mit ner Lösung hinbekommen
 

eape

der töter
Team | Admin
Call of Duty: Black Ops - Cold War (PS5)

Bin ja nach dem Meisterwerk Modern Warfare schon leicht zusammengeguckt als ich für den nächsten Titel der Serie Treyarchs Logo in der Ankündigung sehen musste. Der Teaser war dann ziemlich gelungen, aber der war auch Teil von Infnity Wards Warzone, also wer weiß schon, wer das überhaupt produziert hat. Da dann aber auch nicht Treyarch selbst federführend bei der Kampagne sein sollte, sondern Raven Software, war die Hoffnung nicht ganz verloren, wenn auch die Multiplayer Beta sehr enttäuscht hat.

Lange Rede, kurzer Sinn: Raven Software tritt hier in die Fußstapfen Treyarchs und hat digitalen Softwaremüll abgeliefert.

Die Prämisse ist ja ganz cool. Ein paar Miami Vice CIA Agenten mit großen Sonnenbrillen, Lederjacken und MP5 sollen den Eisernen Vorhang durchbrechen, Russland und Freunde infiltrieren und den Kalten Krieg beenden. Klingt verlockend, beginnt aber als dumme Minispielsammlung bei der man alle fünf Minuten Gameplay und Szenario wechselt. Es ist erst zwei Tage her und ich weiß bereits nicht mehr, was da alles dabei war. Nachdem man in Berlin auf Schienen Stasi-Soldaten stealthkillt, ist man auch schon plötzlich in Vietnam und muss mit einem Helikopter in Cornflakesschachtelgrafik ganze Dörfer abschlachten. Zwischendurch gibt man noch einen einzelnen Sniperschuss auf Kuba ab, damit man dann einige Sekunden mit einem Wagen ein startendes Flugzeug verfolgen kann wie halt in jedem anderen Call of Duty und Action-Game. Könnte ja noch damit leben, dass das Gameplay entweder nicht vorhanden oder scheiße ist, dass das Kartenhaus direkt zusammenbricht, wenn man einen Millimeter vom Pfad abweicht. - Also ich muss darauf noch kurz eingehen. - Man schießt mit einem stationären Geschütz auf Speznaz und wenn man ein Auto trifft, passiert einfach nichts, selbst wenn es fünf Meter vor einem ist. Schleicht man nicht ungesehen durch Berlin, sondern wird entdeckt und richtet mitten in Mitte ein Massaker an, sitzen trotzdem drei Meter weiter die Leute freudig mit Bierchen in der Kneipe. Das Spiel ist so kaputt und schlecht designt, aber worauf ich eigentlich hinaus will, ist das nicht einmal die Inszenierung passt. Wie einnehmend waren die Kriegsszenen in Modern Warfare, die Stürmung des Wohngebäudes, der Giftgasanschlag, der Terror in London. In Cold War hat man das Gefühl einen Mix aus Apokalypse Now-Parodie und Ben Stillers Miami Vice zu spielen, während man Vietnamesen niedermäht und sich regelmäßig anhören darf, wie dumm Russen eigentlich sind. Matrix-Slowmo-Szenen sind inklusive. Es ist wirklich, wirklich peinlich.

Besser wird es dann, wenn man Moskau infiltriert und den Kreml als Überläufer ausspioniert und sabotiert. Hier ist das erste Mal so etwas wie Gamedesign erkennbar. Im Dialog manipulieren wir Gorbachev und seine Genossen, durchsuchen Akten und Computer, klettern durch Lüftungsschächte und brechen dem Sicherheitspersonal unerkannt das Genick. Das alles findet in einem dynamischen Mikrokosmos statt und lässt sich nonlinear mit mehreren Entscheidungen und Konsequenzen beeinflussen. Selbst wenn man dann doch wieder zu CoD-Tugenden zurückfindet und die Kalashnikov auspackt, finden wir kompetente Encounter. Wäre schön, wenn sich der nächste Black Ops-Teil an diesen Ideen orientieren würde. Aber die darauf folgenden Missionen driften entweder in die Belanglosigkeit ab oder erreichen irgendwelche schwachsinnigen, abgedrehten Erinnerungssequenzen, die immerhin kurzfristig unterhalten können, aber dann auch nur noch nerven. Bin also wenig zuversichtlich.

Naja. Insgesamt war das schon eine ziemliche Zeitverschwendung, die in keinem Punkt überzeugen konnte. Aber gut, waren immerhin nur fünf Stunden oder so. Gott, es gab noch nicht einmal übertriebene Wow-Momente krasser Inszenierung wie bei den restlichen Teilen der Reihe und die Grafik war schlechter als vom direkten Vorgänger, lol.

3/10 dank Moskau. Mit dem Multiplayer würde ich noch ein, zwei Punkte abziehen.
 

Pathos

Mitglied
Spider-Man: Miles Morales auf der PS5
Ja was soll man da schreiben, großartig ist's!
Grafisch ein Brett. Im Sonnenuntergang durch die verschneiten Häuserschluchten von New York durchzudüsen sieht einfach fantastisch aus. Die Kämpfe machen genauso viel Spaß wie beim Vorgänger und gehen gut von der Hand. Mit der venom power gibt's noch ein paar zusätzliche brachiale moves. Und die Charaktere aus dem Miles Morales Universum sind allesamt cool und sympathisch.
Was mir gut gefallen hat ist, dass es nicht so aufgeplustert war wie der Vorgänger. Viel weniger Sammel- und Zusatzaufgaben und damit auch viel straffer. Vor allem die ganzen Hideouts haben mich damals doch irgendwann genervt. Hier genau richtig. Die Main Story hätte aber was länger sein können. Ich hoffe auf einen weiteren guten Nachfolger/DLCs und das bald. Stoff gibt es ja genug dafür.
Die Platin Trophy ist hier auch easy zu holen.
 

Frank

Mitglied
Avengers PS4

Was war das denn bitte? Ein seltsamer Bastard aus Multiplayer "Games as a service" Schrott und einem durchaus kompetenten Singleplayer.

Viele Missionen liefern richtig ab, sind linear und gut inszeniert, zwischendrin darf man sich durch überladene Menüs quälen, belanglosen Loot wechseln (der nicht mal optische Auswirkungen hat) und sich fragen wer zur Hölle 4,99 für eine Animation ausgibt.
Dann gibt es Missionen, die ganz offensichtlich auf den Multiplayer aufbauen und die sind halt einfach Mist. Kloppen in generischen Umgebungen mit den Avengers, die sich zwar alle unterschiedlich spielen, aber in ihren Fähigkeiten alle so weit angeglichen wurden, dass Ko-Op problemlos möglich ist.

Hätte man den Singleplayer zumindest vernünftig alleinstehend gemacht, es hätte richtig gut werden können. So ist es weder Fleisch noch Fisch, noch dazu ist der Fisch schon am Gammeln.

Als krönenden Abschluss ist es auch nicht möglich, Kampagnenmissionen neu zu spielen, ohne den Speicherstand zu löschen.




 

eape

der töter
Team | Admin
Avengers PS4

Was war das denn bitte? Ein seltsamer Bastard aus Multiplayer "Games as a service" Schrott und einem durchaus kompetenten Singleplayer.

Viele Missionen liefern richtig ab, sind linear und gut inszeniert, zwischendrin darf man sich durch überladene Menüs quälen, belanglosen Loot wechseln (der nicht mal optische Auswirkungen hat) und sich fragen wer zur Hölle 4,99 für eine Animation ausgibt.
Dann gibt es Missionen, die ganz offensichtlich auf den Multiplayer aufbauen und die sind halt einfach Mist. Kloppen in generischen Umgebungen mit den Avengers, die sich zwar alle unterschiedlich spielen, aber in ihren Fähigkeiten alle so weit angeglichen wurden, dass Ko-Op problemlos möglich ist.

Hätte man den Singleplayer zumindest vernünftig alleinstehend gemacht, es hätte richtig gut werden können. So ist es weder Fleisch noch Fisch, noch dazu ist der Fisch schon am Gammeln.

Als krönenden Abschluss ist es auch nicht möglich, Kampagnenmissionen neu zu spielen, ohne den Speicherstand zu löschen.

Am meisten tut es mir Leid um Kamala. So eine tolle, progressive, sympathische, clever gezeichnete Protagonistin, der man mit dem GaaS-Modell jede Luft zum Atmen geraubt hat.
 
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Reaktionen: Para und Frank

Bautinho

Endlich normale Leute
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Shadow of the Tomb Raider

Bin ohne große Erwartungen in das Spiel gegangen, da es dies ja zur Zeit bei PS+ gratis gibt.
Teil 1 hab ich irgendwann links liegen lassen und Teil 2 gar nicht mehr angerührt.

Nun also direkt in Teil 3 eingestiegen. Und was soll ich sagen? Mir hat es richtig viel Spaß gemacht. Vor allem die Herausforderungsgräber waren durchweg alle super. Hier und da musste man sogar das Köpfchen anstrengen. Gegner Einstellung war bei mir auf easy und die Rätseleinlagen auf hard eingestellt. So hat es sich sehr nach einem Adventurespiel angefühlt. Genau richtig für mich.

Die Story gewinnt sicher keinen Oscar, aber war vernünftig inszeniert. Die Nebenmissionen waren nicht der Rede wert. Hatte mir auch noch für 5€ die DLC Gräber gekauft und auch die haben sich gelohnt. Sind sogar noch nachträglich etwas in die Story integriert worden. Sehr schön.

Gibt natürlich Ähnlichkeiten zur Uncharted Serie, obwohl diese für mich noch etwas mehr over-the-top war, mit seinen hunderten von Gegnerwellen. Erst ab Teil 4 wurde das ruhiger.
Tomb Raider hat zwar auch einige Kämpfe, aber bis auf 2-3 Horde-Einlagen gegen die Yaaxil bleibt es überschaubar.
Die Klettereinlagen werden häufig genutzt und sind oftmals auch actionreich inszeniert. Ähnlich wie bei Uncharted, kommt es dort auch häufig zu gescripteten Events und man sich schnell irgendwo in Sicherheit bringen muss. Ein QuickTime Event gibt's aber nicht.

Die Sammelwut ist hier allerdings auch recht ausgeprägt und man kann damit viel Zeit verbringen. Ich habe das mitgenommen, an dem ich halt so vorbei kam ohne lange zu suchen. Was ich gut finde, dass Lara zu den Funden dann auch immer etwas sagt oder gefundene Briefe vorliest. Bei Uncharted hatte man von den Schatzfunden ja praktisch gar nichts.

Apropos Lara. In der deutschen Sprachausgabe wird Lara von Maria Koschny gesprochen. Sie ist auch die deutsche Stimme von Jennifer Lawrence (bekannt zb. aus "Die Tribute von Panem"). Gab bei mir direkt Pluspunkte. Mag ihre Stimme sehr gerne. Hatte auch einige Male die Illusion hier mit Katniss Everdeen unterwegs zu sein 😂.

Gespielt habe ich im 60fps Performance Mode auf der PS5. Da sieht das Spiel immer noch super aus auf meinem OLED. In 4K habe ich auch das erste mal 30fps als störend wahrgenommen. Ging gar nicht. Und soviel besser hat es im normalen spielen auch nicht ausgesehen.

Habe jetzt noch den letzten DLC offen "Der Weg nach Hause" und dann werde ich es auch beenden. Die Motivation alle Relikte, Dokumente, etc zu finden, habe ich nicht. Laut Exophase habe ich 28h im Spiel gebraucht, obwohl es mir länger vorkam.

Spiel bekommt von mir eine absolute Empfehlung, als PS+ Besitzer sowieso.

Gebe 8,5 von 10 Grabsteinen :)

PS. Den letzten DLC habe ich nun auch beendet. Schöner Abschluss für mich :)
 
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drizzt

Reanthusiast
Habe gestern Banner Saga 3 beendet. Fazit gilt aber für alle Teile, da es wirklich mehr ein großes Spiel ist. Technik und Mechaniken bleiben bis zum Ende gleich.

Insgesamt ein verdammt schönes Spiel. Nicht nur optisch. Aber der klassische Animationsstil bringt diese Wikinger/Fantasywelt wunderbar rüber. Es ist übrigens nicht die altbekannte Ragnarok/Valhalla/Odin/Loki Story, sondern bietet mehr als genug eigene Ideen. Im Kern geht es um mehrere Völker, die vor dem unausweichlichen Ende der Welt (aber nicht Ragnarok!) fliehen. Große Entscheidungen inklusive. Wer überlebt? Auf wessen Seite kämpft man in großen Setpieces? Der Soundtrack ist von Austin Wintoury. Das sollte dazu reichen.

Das Gameplay besteht im Prinzip "nur" aus Dialogen, Entscheidungen und rundenbasierten Kämpfen. Die Story wird dabei gut rübergebracht, ohne dass es in Visual Novel Regionen abdriftet. Worldbuilding fließt sehr natürlich in die Dialoge ein und es gibt eine hübsche interaktive Karte, auf der man mehr zur Welt erfahren kann. Man spielt eine Karawane (später abwechselnd noch eine zweite, sogar mit einem anderen Schwerpunkt in den Gefechten), die sich automatisch durch eine 2D Welt bewegt und regelmäßig anhält, damit der Spieler eine Entscheidung treffen kann, die man in 90% der Fälle bereut. Die knappen Vorräte mit den hungrigen Kindern teilen? Zwielichtige Gestalten mitnehmen um die eigenen Kämpfer zu verstärken? Kann man machen. Aber meistens bezahlt man später irgendeinen Preis dafür.

Die Kämpfe sind übersichtlich und nicht länger als sie sein sollten. ~6vs6, 10-20 Minuten pro Gefecht. Einheiten (Nah-, Fernkämpfer, Magier mit diversen Nebenklassen) haben Rüstung und HP. Rüstung ist leichter zu reduzieren aber der HP Wert bestimmt gleichzeitig den Schaden, den eine Einheit austeilen kann. Und so muss man sich ständig entscheiden, ob man die wertvollen HP mit weniger Schaden angreift oder die Rüstung zerstört, um den Gegner für den finalen Schlag vorzubereiten. Und je länger sich ein Kampf zieht, desto schwächer werden beiden Seiten. Das ist eine gute Idee, die Erschöpfung zu symbolisieren. Dazu gibt es noch pro Einheit ein paar Willenspunkte, mit denen man im Kampf weiter laufen kann oder ein paar Extra Schadenspunkte verursacht. Einheiten, die im Kampf fallen sind danach eine Zeit lang verletzt und begrenzt einsatzfähig. Richtig sterben können sie nur durch Entscheidungen, die der Spieler außerhalb der Kämpfe trifft. Und das kann teilweise ziemlich schmerzhaft sein. Man verliert einen seiner Favoriten weil man mal wieder verraten wurde, obwohl man eigentlich nur helfen wollte. Story of my life. RIP Bjørn.

Sicherlich eine der besseren Kickstarter Erfolgsgeschichten und eine echte Empfehlung für Leute, die auf das Setting, gutes Writing/Story und rundenbasierten Kram stehen.

Well Met!

banner saga 3 GIF by Versus Evil
 
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eape

der töter
Team | Admin
Habe gestern Banner Saga 3 beendet. Fazit gilt aber für alle Teile, da es wirklich mehr ein großes Spiel ist. Technik und Mechaniken bleiben bis zum Ende gleich.

Insgesamt ein verdammt schönes Spiel. Nicht nur optisch. Aber der klassische Animationsstil bringt diese Wikinger/Fantasywelt wunderbar rüber. Es ist übrigens nicht die altbekannte Ragnarok/Valhalla/Odin/Loki Story, sondern bietet mehr als genug eigene Ideen. Im Kern geht es um mehrere Völker, die vor dem unausweichlichen Ende der Welt (aber nicht Ragnarok!) fliehen. Große Entscheidungen inklusive. Wer überlebt? Auf wessen Seite kämpft man in großen Setpieces? Der Soundtrack ist von Austin Wintoury. Das sollte dazu reichen.

Das Gameplay besteht im Prinzip "nur" aus Dialogen, Entscheidungen und rundenbasierten Kämpfen. Die Story wird dabei gut rübergebracht, ohne dass es in Visual Novel Regionen abdriftet. Worldbuilding fließt sehr natürlich in die Dialoge ein und es gibt eine hübsche interaktive Karte, auf der man mehr zur Welt erfahren kann. Man spielt eine Karawane (später abwechselnd noch eine zweite, sogar mit einem anderen Schwerpunkt in den Gefechten), die sich automatisch durch eine 2D Welt bewegt und regelmäßig anhält, damit der Spieler eine Entscheidung treffen kann, die man in 90% der Fälle bereut. Die knappen Vorräte mit den hungrigen Kindern teilen? Zwielichtige Gestalten mitnehmen um die eigenen Kämpfer zu verstärken? Kann man machen. Aber meistens bezahlt man später irgendeinen Preis dafür.

Die Kämpfe sind übersichtlich und nicht länger als sie sein sollten. ~6vs6, 10-20 Minuten pro Gefecht. Einheiten (Nah-, Fernkämpfer, Magier mit diversen Nebenklassen) haben Rüstung und HP. Rüstung ist leichter zu reduzieren aber der HP Wert bestimmt gleichzeitig den Schaden, den eine Einheit austeilen kann. Und so muss man sich ständig entscheiden, ob man die wertvollen HP mit weniger Schaden angreift oder die Rüstung zerstört, um den Gegner für den finalen Schlag vorzubereiten. Und je länger sich ein Kampf zieht, desto schwächer werden beiden Seiten. Das ist eine gute Idee, die Erschöpfung zu symbolisieren. Dazu gibt es noch pro Einheit ein paar Willenspunkte, mit denen man im Kampf weiter laufen kann oder ein paar Extra Schadenspunkte verursacht. Einheiten, die im Kampf fallen sind danach eine Zeit lang verletzt und begrenzt einsatzfähig. Richtig sterben können sie nur durch Entscheidungen, die der Spieler außerhalb der Kämpfe trifft. Und das kann teilweise ziemlich schmerzhaft sein. Man verliert einen seiner Favoriten weil man mal wieder verraten wurde, obwohl man eigentlich nur helfen wollte. Story of my life. RIP Bjørn.

Sicherlich eine der besseren Kickstarter Erfolgsgeschichten und eine echte Empfehlung für Leute, die auf das Setting, gutes Writing/Story und rundenbasierten Kram stehen.

Well Met!

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Zwei Mal habe ich es versucht und beide Male im praktisch ersten Kampf aufgehört, weil man die Kamera nicht drehen kann. Aber wegen deines Posts werde ich es jetzt ein drittes Mal angehen. 🙄❤️
 

drizzt

Reanthusiast
Zwei Mal habe ich es versucht und beide Male im praktisch ersten Kampf aufgehört, weil man die Kamera nicht drehen kann. Aber wegen deines Posts werde ich es jetzt ein drittes Mal angehen. 🙄❤️
Das ist auch ein fairer Kritikpunkt. Man sieht manchmal einfach nicht, welche Einheit man jetzt angreift. Habe Teil 1+2 auf Vita (Remote Play) gespielt und da ist mir das öfter passiert. Teil 3 jetzt am TV. Aber selbst da muss man öfter mal die Augen zusammenkneifen, um zu erkennen, welche Werte zu welcher Einheit gehören.
 
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Reaktionen: Frank und eape

Frank

Mitglied
Ich hab mir von Banner Saga im Nachgang sogar noch die Disc Fassung besorgt, weil es mir so gut gefallen hat.

Das making of ist auch echt interessant, die zwei federführenden Macher sind zum Teil echt verzweifelt und haben dumme Fehler gemacht.
So haben sie z.B. vergessen, ihr Gehalt in die Finanzierung mit einzuberechnen und haben den Vertrieb aus der eigenen Garage gemacht.
 
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Reaktionen: El Hermano und drizzt

The Tobster

Mitglied
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Heute die vierte und letzte Staffel dieser tollen Spieleserie von Telltale Games beendet. Ein wirklich guter Abschluss, jede Episode in dieser Season hatte meines Erachtens einen guten Mix aus ruhigen und actionreichen Szenen. Schade, dass sie erst mit S4 das Gameplay erfrischt hatten. War vorher schon nötig gewesen, eine S2 von The Wolf Among Us mit dem neuen Gameplay und der besseren Kameraführung hätte ich gern gespielt.