Grundsätzlich müsst ihr euch, glaube ich, frei machen, dass man für das abstrakte Konstrukt eines "Landes" kämpft.
Ich glaube das Gegenteil ist der Fall: Es braucht die
Imagination, dass man an der Front Heimat und Familie schützt und nicht in erster Linie die Landesgrenzen eines Staates. Weil sonst bleibt der Kampf abstrakt, was er für mich letzten Endes eben auch
ist. In wie fern schütze ich mein Leben und das meiner Familie, indem ich es fernab von ihr im wahrsten Sinne aufs Spiel setze? Wie ist meinem Leben und dem meiner Familie geholfen, wenn ich gar letztlich nicht mehr bin?
Wie gesagt, es bleibt jedem unbenommen für "sein Land" (und alles, was er/sie darin hinein imaginären möchte) zu kämpfen, wenn er oder sie es möchte.
Ich möchte es nicht. Und ich setze mich im übrigen ja auch genau dafür ein, dass das nicht nur für mich, sondern für alle Menschen möglich ist: Warum stehe ich denn für offene Grenzen ein, für ein uneingeschränktes Asylrecht, das eben auch für sogenannte "Deserteure" aus der Ukraine, Syrien, dem Irak oder sonst woher gelten muss, die lieber durch Flucht ihr Leben retten möchten anstatt einen sinnlosen Tod im Krieg zu sterben.
Daher will ich meine Position auch nicht als "unsolidarisch" oder rein egoistisch verurteilt wissen, was hier ja auch schon ein bisschen abgeklungen ist.