Dass gerade Kunst & Kultur keinen realen Wert haben, der außerhalb unserer Zivilisation Bestand hätte, die durch die Klimakatastrophe bedroht ist - und also auch der Wert von Kunst & Kultur... diesen Zusammenhang kannst du nicht sehen?
Natürlich sehe ich den, der ist aber eher intellektueller Art, und damit ein Stück weit konstruiert.
Ich glaube wir reden etwas aneinander vorbei.
Ich hab die Wirkung auf den 08/15-Bürger im Kopf... der ist, aus meiner Sicht, die Person die ein Protest ansprechen sollte um das individuelle Denken und Handeln in Frage zu stellen. Entweder weil man selbst betroffen ist (wenn z.B. der eigene Langstreckenflug ausfällt) oder eben um ein Thema anzusprechen das man bisher nicht auf dem Schirm hatte. Beides sollte dazu führen dass die Klimaschädlichkeit des Handelns bewusst wird. Im besten Falle ändere ich mein Verhalten oder die Achtsamkeit für das Thema steigt.
Ziel bei diesen Aktionen wäre also ein DIREKTER Klimaschädling, der eben für den 08/15 Bürger auch erkennbar ist. Als Bürger kann ich das dann bewusst ignorieren (aber ich hab die Schädlichkeit im Kopf) oder eben individuell was ändern. Mit genügend Rückhalt in der Bevölkerung wird sich auch die Politik anpassen... die will gewählt werden und reagiert ja oft genug wie die Fahne im Wind.
Wenn ich ein Bild im Museum beschmiere denkt sich 80% der Bevölkerung erstmal "Hä? Was soll denn der Scheiß" und Ende. Kein weiterer Gedanke, außer evtl. dass das Idioten sind. Und das ist kontraproduktiv.
Niemand der 08/15 Bürger macht sich darüber Gedanken "Dass gerade Kunst & Kultur keinen realen Wert haben, der außerhalb unserer Zivilisation Bestand hätte, die durch die Klimakatastrophe bedroht ist - und also auch der Wert von Kunst & Kultur".
Meine Überzeugung ist einfach dass es für eine wirkliche Änderung die Unterstützung der Bevölkerung braucht... die direkten Auswirkungen und die direkten Verursacher müssen auch für den dümmsten Bürger ersichtlich sein. Das schaffe ich einfach nicht mit einer philosophischen und intellektuellen Sichtweise... vor allem wenn dieser höhere Ansatz dann noch auf Kleinkind Niveau umgesetzt wird.
Das "revolutionäre Projekt" ist meiner Meinung nach nur eine Ausrede weil man es eben nicht schafft die notwendige breite Unterstützung zu generieren. Dann geht man tatsächlich etwas in eine trotzige RAF-Richtung. Wir wollen Revolution... schaffen es aber nicht... dann machen wir wenigstens etwas kaputt.
DAS ist dann das Bild was in der Öffentlichkeit stehen bleibt... und das finde ich für das eigentliche Anliegen eben nicht gut.