Hab tatsächlich mal überlegt warum ich eigentlich die Switch so wenig nutze... es gibt viele tolle Spiele, vor allem direkt von Big-N, die ich auf keinen anderen System spielen kann... und trotzdem nutze ich das Gerät kaum.
Und dann kam ich auf die fehlenden Trophies. Ja... das ist wohl der ausschlaggebender Punkt. Es geht mir dabei aber gar nicht wirklich um die Trophies an sich. Ich bin jetzt nicht wirklich der Trophy-Hunter, aber vor allem die Übersichtslisten haben es mir angetan. Ich verbringe z.B. relativ viel Zeit in Exophase... schaue durch was ich so die letzten Monate gespielt habe, wo der Fortschritt noch nicht sonderlich weit ist, und hake da dann oft wieder ein. Auch die einzelnen Spielzeiten finde ich sehr interessant...
Bei Nintendo gibt es sowas nicht... die Spiele "verschwinden" dann einfach in meiner Wahrnehmung. Investierte Zeit und evtl. auch geschaffte Erfolge sind für mich nicht mehr sichtbar.
In der Anfangszeit der Switch hab ich meine Spielzeiten selbst mit Hilfe der Parent-Funktion in Excel festgehalten... das hab ich aber dann irgendwann aufgegeben. Zuviel Aufwand, und nach ner Zeit sind die Spielzeiten auch in der Parent-Ansicht verschwunden, es gab also Fehlzeiten.
Es irritiert mich selbst etwas dass mir das so wichtig ist... aber mittlerweile kann ich wirklich überall mein Spielinvestment begutachten... auf Playstation, Xbox und vor allem Steam... alles in Exophase perfekt zusammengefasst. Auch meine emulierten Retro-Titel kann ich wunderbar mit Retroachievements tracken. Und da kommt dann Nintendo mit der Switch... da geht das alles nicht. Und das stört mich und das macht die Switch für mich tatsächlich deutlich unattraktiver.
Zu allerletzt kommen dann aber trotzdem die Trophies mit rein... bei guten Spielen sind die eine zusätzliche Motivation noch mehr Zeit mit einem Spiel zu verbringen bzw. auch Dinge mit dem Spiel zu machen die ich ansonsten nicht gemacht hätte. Bei vielen Spielen hab ich noch unzählige Stunden mit einem Spiel verbracht oder gar noch einen Durchgang gestartet weil mich eine Trophie getriggert hat. Nicht zum vorzeigen, sondern als persönliche Motivation etwas zu erreichen...
Ich kann dich da tatsächlich absolut verstehen da ich ähnlich ticke. Auch ich hatte mir mal eine Switch geholt und nach einiger Zeit festgestellt, dass ich sie kaum benutze. Und daraufhin dann wieder verkauft. Meine Gründe lagen vorwiegend bei der für mich schlechten Ergonomie, in meinen großen Händen fühlte es sich nie wirklich bequem an (ganz anders als Steam Deck oder Legion Go) und dem für mich viel zu kleinen Display. Letzteres hat (neben der nativen Game Pass Nutzung) am Ende auch dazu geführt, dass ich beim Legion Go mit 8,8“ und nicht beim Steam Deck OLED mit 7,4“ geblieben bin. Dem OLED-Display trauere ich aber jedes Mal hinterher. Aber zurück zur Switch: die Spiele machten mir grundsätzlich schon Spaß, ein Mario Odyssey war klasse. Aber wie du habe ich mich mehr daran gestört, dass es keine wirkliche „Spiele-Historie“ oder ein richtiges Profil gab, als ich ursprünglich dachte. Seit 2005 zocke ich im Grunde alle Multiplattform-Titel auf Xbox-Konsolen, sodass sich dort mit der Zeit eine richtige, persönliche Zeitreise im Profil entwickelt hat. Generell bin ich ein durchaus nostalgisch veranlagter Mensch und ich finde es immer wieder schön, mein Profil und damit alle bislang gezockten Spiele zu durchstöbern. Das geht auf der Konsole selbst oder auch per App/im Web ganz wunderbar, Microsoft ist da echt vorbildlich. Dabei steht hinter jedem Achievement natürlich ein Datum und dann in Erinnerungen zu schwelgen, in welcher Lebenssituation man zu der Zeit gerade war und was einen bewegte etc., finde ich immer interessant. Und…irgendwie schön. Dazu noch all die coolen Statistiken am Ende eines Jahres! Und generell noch die vielen Daten, die einem optional trueachievements noch bietet – sehr cool! (wie viel in welchem Jahr gezockt, welche Spiele-Serien am meisten, Genres, längster Achievement-Streak, usw usw)
Auch sehe ich gerne meine Spielzeiten und ich bin zwar auch niemand, der stark auf Erfolge geht oder gar den Schwierigkeitsgrad hochschraubt, aber die ein oder andere coole Gameplay-Bereicherung oder spannende Abwechslung hat sich beim Erreichen eines Achievements schon ergeben – was man sonst nie gemacht hätte.
Also ja, ich finde deinen Gedankengang gar nicht ungewöhnlich und da ich diese Features rund 2 Jahrzehnte anders kannte und sie mich begleiteten, habe ich sie auf der Switch dann vermisst.