Lohnt sich das eigentlich nicht mal mehr für den Solo Kontent?
Bin in NR Games absolut scheisse, spiele sie aber dennoch immer sehr gerne für die Offlinemodi. Vor allem MK11 und IJ2 waren dafür ja sehr geeignet - das scheint im "Reboot" jetzt wohl nicht mehr so der Fall zu sein.
Hängt davon ab, was du an Offlinekram gerne gespielt hast. Der Storymodus ist vom Format immer noch sehr ähnlich und auch ähnlich lang wie in MK11 und Injustice. Auch wenn ich die Story selbst qualitativ nen gutes Stück schlechter als die vorangegangenen NRS Games finde. Aber wenn das dein Haupt-Augenmerk war und du die als "einmal durchspielen und gut ist"-Spiele konsumiert hast, kannst du das immer noch mit MK12 machen.
Wenn du allerdings auch immer die Haupt-Singleplayer-Modi gespielt hast, die sie neben Story angeboten haben, ist das tatsächlich sehr, sehr dürftig. Invasions sind sehr simpler Content über den man lower quality seasonal content freischaltet (praktisch Recolors für normale Outfits) und die vom Gameplay her häufig die nervigsten und unspaßigsten Modifikatoren, die man sich für fighting games denken kann, haben.
Customization ist mehrere Magnituden schlechter als die ganzen letzten NRS Titel, nicht nur in der Quantität, sondern vor allem in der Qualität. Die 3 kosmetischen Gear-Slots wurden auf 1 pro Charaktere reduziert, und jeder Charakter hat, sofern du kein Geld für Mikrotransaktionen ausgibst, nur 2 Outfits (plus Recolors) gegen die 5-6 pro Charakter aus MK11. Intro und Outro Animationen sind auch nicht mehr anpassbar und hat jeder Charakter immer nur die eine und immer gleiche, die man immer wieder sieht, Dialoge vor Kämpfen wurden auch reduziert und sieht man generell in den Singleplayer-Modi so gar nicht mehr (außer lokalem Versus). Dazu ist es wahrscheinlich der verbuggteste Spielerelease den NRS in den letzten 15 Jahren hatte, auch wenn vieles schon behoben ist, aber insgesamt immer noch ein unrunderes Spiel als MK11.
Dafür spielt es sich im Gameplay wesentlich aktiver und bietet durch das Kameo-System mehr Möglichkeiten zur eigenen Entfaltung in Combos, etc. Sieht aber visuell absolut goofy imo aus wie die Charaktere reingetagged werden und wieder verschwinden, was es für mich unmöglich macht jegliches kompetitive Gameplay zu dem Spiel ernst zu nehmen, ganz gleich wie viel komplexer das Gameplay selbst auch sein mag. Ach ja, und das Spiel ist durch und durch von Microtransactions durchzogen, nahezu alles was nur halbwegs cool oder interessant ist, kriegst du nur gegen Microtransactions, inklusive Fatalitys, wovon man einige nur gegen Geld kriegen kann...
Später Edit: Möchte aber anhängen, falls du irgendwas anderes suchst, was deine Fighting Game Lücke schließen kann, dass für den riesigen Hänger, den NRS diese Gen hat, nahezu alle anderen größeren Fighting Games mehr denn je abliefern, auch für solo spieler. Insbesondere Street Fighter 6 und Tekken 8 möchte ich da loben, die hervorragende vollständige Pakete, selbst komplett ohne DLC schon sind.
Tekken 8 hat einen sehr NRS-artigen Story-Mode, der entgegen jeder Erwartungen richtig gut ist, zwar von der Narrative gewohnter Irrsinn, aber von der Inszenierung anime as fuck, und Street Fighter 6 hat ein gänzlich eigenes Format mit einem eigenen Charakter, den man Stück für Stück hochlevelt, equipped und Moves kombiniert um sich sein eigenes Moveset zu basteln in einer Yakuza-artigen Mini-Openworld voller liebevoller Referenzen an sämtliche Capcom IPs.