Unhealthy Gaming: or dark patterns that keep you hooked

Cycrow

Cyt für Kantholz
Angestoßen durch diese TrueAchievements #MyYearOnXbox Tafeln und meine - laut Tafel angezeigten - angesammelten 1250 Spielstunden dieses Jahr, war ich tatsächlich doch etwas überrascht über die Menge an Spielstunden die ich dieses Jahr in virtuellen Welten verbracht habe. Käme damit runtergebrochen auf den Tag immerhin auf knapp 3,5 Spielstunden/Tag. Das find ich ehrlich gesagt schon etwas viel. :oops:

Dachte eigentlich ich würde weit drunter liegen, weil ich eigentlich regelmäßig und oft für Wochen gar nicht zum Zocken komme oder generell Bock auf zocken hatte, auch wenn ich im Schnitt im Monat schon 2-3 kleinere bis mittelgroße Spiele durchspiele, bzw. auch mal ein größeres unterbringe. Zocke dann aber meistens eher lange am Stück und manchmal auch das ganze WE durch, wechselnt mit langen (regelmäßig auch mal Wochen langen) Pausen. Versuche gerade bissel für mich selbst einzuordnen inwiefern sich das "noch" in einem gesundem Spielverhalten oder "schon" in einem ungesundem Spielverhalten bewegt. Ich dachte mir dann "warum nicht zum Austausch ein Thread dazu?" ... aber halt allgemein zum Thema negatives und ungesundes Spielverhalten bzw. Designs (z.Bsp: Dark Pattern) die solche Verhalten auch noch fördern und bestärken.


Daher die Frage an euch:
Auf wie viele Spielstunden kommt ihr so in der Woche (bzw. dieses Jahr)?
Zockt ihr gelegentlich etwas intensiv (über mehrere Stu am Stück, zbsp am Wochenende)?
Wie schätzt ihr euren Videospielkonsum ein?

Bzw. generell zur Anfälligkeit von negativen Spieldesigns und was es mit euch macht: Game design: dark patterns that keep you hooked (Beispiele)

Completionist
- Der Drang möglichst alles was das Spiel einem vor die Füße wirft mit zunehmen (das Gefühl, dass es manchmal mehr in Arbeit als in Spaß ausartet)?
FOMO
- Spiel XYZ nahe zum Release spielen um "mitreden zu können" oder bei MP Loot/GaaS Spielen den early-grind mitmachen um mithalten zu können?
Daily Quest / Season Pass
- Das Spielen nach zeitlicher Vorgabe, um XYZ freizuschalten.
Achievements/Trophy
- ein Spiel ausschließlich wegen der Erfolge oder für eine Zeit lang nach Vorgabe wegen eines Erfolgs spielen (bzw. länger wegen der Erfolge spielen)?
Social obligation
- Ein Spiel nur wegen der gemeinsamen Freunde/Bekannten/Gruppe zu spielen um ihn/sie nicht hängen zu lassen?
- Bzw. viel Zeit oder auch Geld in einem GaaS/MMO wegen der sozialen Verpflichtung versenken?
Have to Compete
- Der Drang immer bessere Leistung und Besser als die anderen zu sein (noch ein Match, das krieg ich besser hin)
Der lähmende Backlog (bzw. Die Fülle an Auswahl)
-
Muss erst XYZ Spielen bevor ich was neues Anfange (dann Spiel ich halt erstmal nichts)
GotY have to play dis
- Sich ein Spiel oder Genre reinzuziehen, weil andere es abfeiern (man selbst es eigentlich nicht so mag)?


Gibt es diese oder andere Spieldesign Entscheidungen die bei euch ein eher negatives Spielverhalten hervorrufen?
 
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Cycrow

Cyt für Kantholz
Bis auf meine Spielzeit (empfinde die 1000+ Stu im Jahr schon für etwas viel), habe ich an meinem Verhalten auch nichts auszusetzen.
Bissel stören tu ich mich hingegen schon an meinem Drang Spiele auch gerne möglichst zu komplettieren (zumindest bei Openworlds die Karte mal von einigen noch offenen Quests zu befreien) und muss mich je nach Spiel da auch mal etwas bremsen. Manche Spiele (#Ubisoft) übertreiben es halt auch maßlos mit ihren Inhalten. Hin und wieder setze ich mir auch mal in den Kopf meinem Backlog mal bissel aufzuräumen (oft habe ich dazu aber keinen bock) und dann Spiele ich für Wochen einfach nix, weil ich mir sage "solltest erstmal XYZ Spielen" ... am Ende erwische ich mich aber dann doch dabei irgendwas aktuelles ausm GamePass vorzuschieben.
:D


Manchmal Hänge ich aber auch mal an einem SP Spiel fest, wills irgendwie noch beenden (aber gerade keine Lust auf das Spiel) und kann einfach nichts neues Anfangen.

Mit MP/GaaS/Daily Quest/FoMo hab ich aber kein problem... zocke generell wenig Multiplayer Spiele bzw. will mir irgendwas beweisen oder mithalten/mitreden.
 
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DoK

Mitglied
Interessanter Thread!

Allgemein muss man sagen, dass das Spielen und das Verlangen danach ordentlich was mit der Psyche macht und erheblichen Einfluss auf das Leben haben kann.

Werde da bei Gelegenheit auch mal was zu schreiben. Erfordert natürlich, dass man da ehrlich zu sich selbst und selbstreflektiert rangeht.
 

0shikuru

dissociative
Finde ich sehr interessant, da ich dieses Jahr auch teilweise sehr ungesundes Spielverhalten an mir selber beobachten konnte, wobei dieses Verhalten viel mit Eskapismus und persönlichen Umständen zusammenhängt.

Werde ich bei Gelegenheit ebenfalls weiter ausführen.
 

Cycrow

Cyt für Kantholz
Schön wenn das Thema etwas anklang findet.
Dachte mir halt dass man auch mal etwas offener über die negativen Effekte, welches dieses Hobby definitiv zu Hauf haben kann, sprechen und sich austauschen sollte.

Ist ja an sich, so rein oberflächlich betrachtet, eigentlich eher ein meist harmloses und schönes Hobby.
Kann aber auch, je nach Anfälligkeit oder äußeren Umständen schnell zu einer virtuellen Flucht bzw. einer echten Sucht werden.

Habe auch mal, wenn mich ein Spiel am Wochenende wirklich absolut in den Bahngezogen hat, vernachlässig etwas anständiges zu kochen.
Da wurde dann halt einfach mal ne Pizza bestellt oder irgendwas schnell TK-mäßiges warm gemacht. Kam schon mal vor.

Meist komme ich aber bei stressigen äußeren Einflüssen/Begebenheiten erst gar nicht zum zocken (zum Glück? könnte ja auch durchaus andersherum verlaufen).
Ein Spiel wie The Witcher 3 will von mir die volle Aufmerksamkeit, da lohnt es sich oft gar nicht erst die Konsole am Abend für 1 oder 2 Stunden anzuwerfen. Bzw. bin ich dann eh zu gestresst von den Dingen die erst noch erledigt werden müssen, und nehme mir für solche Spiele erst die Zeit, wenn kaum bzw. nichts mehr privates ansteht. Aber dann kann es schonmal recht intensiv werden mit dem zocken. Ticke da wohl eher so "ganz oder gar nicht". Was sich dann wohl auch etwas mit dem Drang "etwas auch möglichst zu komplettieren" vermischt.

Bin auch jemand, der eigentlich wirklich ungern Spiele nebeneinander parallel zocken kann. Da wird dann für die Zeit auch erstmal nichts neues angefangen bis ich mit diesem einen Spiel durch bin. Kommt dann natürlich auch mal zu längeren Zockerpausen, weil ich vom besagtem Spiel erstmal ne Pause brauche. Psychologisch macht der Backlog auch etwas mit mir. Werfe hin und wieder eins der Spiele aus dem Backlog dazwischen und meine das jetzt durchspielen "zu müssen" (auch wenn ich gerade vllt auf was anderes bock habe). Die Lust kommt dann oft schon, aber ist halt irgendwie schon ein gewisses "einarbeiten" (weniger das Kopf aus und einfach spaß am zocken haben).

Hab auch gelegentlich Phasen, da darf mich ein Spiel nicht zu sehr fordern (da machen mich Herausforderungen und das scheitern fertig) und Spiele dann oft einfach auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad. Sind dann oft Phasen wo ich generell schlecht mit stressigen Situationen umgehen kann (neige oft dazu). Daher auch nie ein Soul's Game gespielt, bzw. mache meist einen großen Bogen um "stressige" Horror Games.


Finde das Thema aktuell gerade irgendwie interessant und beobachte/reflektiere mein Konsum und Spielverhalten jetzt mal ein wenig intensiver.
 
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Cannibalpinhead

RETRO CRYPTKEEPER
Ich bin auch bei 1000+ Std. alleine auf der Playstation... dazu kommen dann noch die anderen Systeme dazu, die aber da deutlich drunter liegen.
Also auch sehr viel wenn man das auf den Tag rechnet...
Aber das Zocken ist im Moment auch so ziemlich mein einziges Hobby und darum wird eigentlich die komplette Freizeit (abzüglich Zeit mit dem Partner) damit verbracht... aber das kann sich auch schnell wieder ändern... in der Vergangenheit hat sich der Schwerpunkt meiner Freizeit schon mehrfach verändert... ob nun Film, Tabletop oder sonstwas... das wechselt alle paar Jahre dann mal... und das aktuelle wird meist sehr ausführlich betrieben. Finde ich eigentlich recht gut so...

Zu den Punkten möchte ich jeweils was sagen:

Completionist
- Das trifft auf mich tatsächlich zu wenn mir ein Spiel zusagt... in Open-World-Titeln habe ich dann das Verlangen auch alle Fragezeichen abzuarbeiten. Aber wenn es in Arbeit ausartet höre ich meist auf bzw. pausiere das Spiel... hab da auch nicht den Druck einen großen Open-World-Titel am Stück zu spielen. Ein AC:Valhalla spiele ich z.B. nun schon seit 1,5 Jahren immer wieder mal ein wenig weiter bis das Arbeitsgefühl aufkommt...

FOMO
- Das trifft auf mich rein gar nicht zu... hab nicht das Bedürfnis aktuell zu sein um mich darüber auszutauschen... ganz im Gegenteil... meist schreckt mich ein Hype oft erstmal ab und ich fass solche Spiele erst 1-2 Jahre später mal an... wenn überhaupt.

Daily Quest / Season Pass
- Juckt mich nicht die Bohne

Achievements/Trophy
- Ein gutes Spiel wird so weit es möglich ist auch nach Trophies abgegrast... aber nur um den Spielspass zu verlängern... wenn das Arbeit wird höre ich damit auf..

Social obligation
- Juckt mich gar nicht... spiele eh zu fast 100% allein. Und das ist gut so...

Have to Compete
- Näh... Spiele sollen unterhalten und kein Leistungssport sein

Der lähmende Backlog (bzw. Die Fülle an Auswahl)
- Das trifft manchmal zu... habe zig 100 ungespielte Spiele hier rumstehen... manchmal erschlägt es einen einfach... aber nach ner Zeit kommt die Lust zurück.

GotY have to play dis
- Geht völlig an mir vorbei... ich spiele das was mir persönlich Spass macht... Titel die jeder abfeiert sind das meistens nicht.
 
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Cycrow

Cyt für Kantholz
Completionist
Ein AC:Valhalla spiele ich z.B. nun schon seit 1,5 Jahren immer wieder mal ein wenig weiter bis das Arbeitsgefühl aufkommt...

Hab ja leider die Macke, sehr selten (und nur mit großem Widerwillen) etwas parallel neben einem noch offenem Spiel anzufangen.
Hast du gelegentlich nicht das Gefühl völlig raus zu sein? Ka... hab das manchmal, wenn ich ein Spiel schon für ne Woche pausiere.
Wobei... die AC Formel kennt man mittlerweile in und auswendig, da findet man vermutlich blind wieder rein (solang es nix mit der Story zutun hat)?

Wenn ich bei einem Spiel wirklich gar nicht mehr rein finde (oder die Lust dazu) wirds auch oft nach 2 Wochen endgültig begraben (damit ich doch noch was anderes anfangen kann).
 
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Cannibalpinhead

RETRO CRYPTKEEPER
Hast du gelegentlich nicht das Gefühl völlig raus zu sein?

Das kommt tatsächlich auf das Spiel an... gibt Titel da kann ich tatsächlich nix anderes daneben spielen oder pausieren. Bei AC ist das aber nicht der Fall... und Story-Stränge beende ich meist bevor ich das Spiel mal wieder pausiere. Also mitten in ner Quest höre ich dann eher nicht auf.

Aber im Grunde bin ich es auch gewohnt mehrere Titel nebeneinander zu spielen... meist ein großer Titel und dazwischen ein paar Retro/Arcade-Indie-Titel. Bei mir ist es auch sehr stimmungs-abhängig was ich spiele. Wenn ich von der Arbeit nach Hause komme wird meist eher was entspannendes gespielt... am WE wenn ich fitter bin dann können auch anspruchsvollere Titel gespielt werden... von daher hab ich tatsächlich meist 2-3 Spiele mehr oder weniger gleichzeitig am Start.
 
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