The Next Generation [Gen10] – aber was kann sie? Was wird es? Und was kostet das?

Cycrow

Cyt für Kantholz
Ist es denn schon wieder so weit?
Ergibt das überhaupt Sinn, und können wir uns diesen technologischen Fortschritt in Zukunft überhaupt noch leisten?

Die ersten Gerüchte, Spekulationen und Schlagzeilen kursieren gefühlt schon seit einem Jahr. Spätestens mit der Ankündigung der ersten Welle von Microsofts neuer Multiplattform-Strategie ist klar, dass das Unternehmen zur Schadensminimierung definitiv an einer weiteren Hardware Generation arbeitet – und dabei zugleich eine große Ankündigung gemacht hat. Die Rede ist von "delivering the largest technical leap that you will have ever seen in a hardware generation" – und von Handhelds. Aber was wird das überhaupt? Die Rede ist von der Verschmelzung von Windows-PCs und dem Xbox-Ökosystem – doch kann das überhaupt gelingen? Oder läuft am Ende nicht sogar Valve mit einer ähnlichen Idee Microsoft den Rang ab? Gerüchten zufolge könnten die Steam Machines in großem Stil ihr Comeback feiern und dabei auf dem Erfolg des Steam Decks aufbauen.
Und was macht eigentlich Sony auf ihrem Thron? Console-Buisness as Usally?


Viele spannende Fragen, die wir hier in diesem Thread vielleicht bis dahin ergründen können.
 
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Cycrow

Cyt für Kantholz
Ich habe sogar direkt die erste spannende Frage für eine Diskussion:

Ergibt das überhaupt Sinn – ökonomisch angesichts stark gestiegener Hardwarepreise, anhaltender Inflation und politischer Unsicherheiten wie Handelskriegen und Zöllen? Sowie technologisch, wenn der Fortschritt stagniert (Das Ende des Moore'schen Gesetzes — Die Leistungsfähigkeit unserer Computer wird nicht weiter exponentiell steigen)? Ist es unter diesen Voraussetzungen klug, geschweige sinnvoll, 2027/28 eine neue Konsolengeneration auf den Markt zu bringen? Ich möchte hier kurz darauf eingehen was ich mit stagnierenden Fortschritt meine:

Die Chips der Xbox 360 so wie die der Playstation 3 wurden beide im 90nm Verfahren hergestellt, die PS4 sowie die Xbox One in 28nm Verfahren (Funfact: auf einer Strecke von 22nm passen nur noch ~50 Silizium Atome). Von der PS3/360 zur PS4/XBO Generation ist das eine Verkleinerung von Faktor 3,21, dadurch haben theoretisch auf der selben Chipgröße zum Quadrad 10 mal mehr Transistoren gepasst und zudem blieb preislich auch die Herstellung der DIE-Größen (die Fläche des Chips) gleich. Wodurch es möglich wird, Jahre später durch technologischen Fortschritt eine etwa zehnfach leistungsfähigere Konsole zum ungefähr selben Preis anzubieten.


Diese einfache Rechnung (Mehr Transistoren auf den Chips zum selben Preis) ging diese Generation nicht mehr auf. Trotz der Verkleinerung von 28nm (PS4/XBO) zu 7nm (PS5/XBX) Verfahren haben wir nur ungefähr 2-3 mal mehr Transistoren auf der selben Chipfläche, obwohl sich rechnerisch (Faktor 4) zum Quadrat 16 ergeben müsste. Das wir trotzdem einem Leistungssprung von Faktor ~10 erreicht haben (Xbox One 1,3 Teraflops VS Xbox Series X 12 Teraflops) liegt an der enormen Verbesserung der Effizienz und Parallelisierung von GPU Compute Units, was allerdings auch Logics und Komplexität erhöht hat. Transistoren sind allerdings zudem seit der Verkleinerung auf 22nm allgemein deutlich komplexer und größer in ihrer Struktur geworden (3D-Transistorarchitekturen wie FinFETs oder Multi-Gate-FETs) um Quantentunneleffekte auszugleichen. Zudem sind die Preise seit der Einführung der EUV-Lithografie, die für Strukturen ab 7 nm und kleiner benötigt wird, bei der Chip-Herstellung explodiert. Das ist auch der Grund warum Moors Law seit ungefähr 2015 für Tod erklärt wird. Und wir heut explodierende Hardware Preise und eine regelrechte technologische Stagnation erleben. Mehr Leistung gibt es fast ausschließlich nur noch für mehr Money und der technologische Progress ist wahnsinnig verlangsamt.





Das ist auch der Grund, weshalb wir aktuell keine sinkenden Hardwarepreise erleben – neben den durch Inflation entstandenen Kosten. Eine PlayStation 5 Pro bietet vier Jahre später (in 4nm Verfahren) lediglich eine um 1,6-fach höhere Grafikleistung und kostet trotz fehlendem Laufwerk dennoch satte 800 Euro. Daher versucht man eher, durch effizientere Raytracing-Leistung und AI-Funktionen zu punkten. Letztere war bei der PS5 Pro bislang jedoch weder besonders revolutionär noch überaus erfolgreich.

Um zurück auf meine Ursprüngliche Frage zu kommen: Laut Analysten wären wir 2027/2028 soweit Chips in 3-2nm Verfahren herzustellen. Ich stell mir derweil ernsthaft die Frage, lohnt sich das aktuell aufgrund technologischer Stagnation überhaupt und zu welchem Preis (was letzte Preis)? Werden uns die allseits versprochenen AI-Fähigkeiten abseits von Upscaler und Frame-Generation über diese technologische Wand hinüberhelfen? Wollen wir das überhaupt? (Beispiel DLSS 4.0 nur Einer von Neun Pixeln ist Echt der Rest Generiert/Halluziniert)


Und die viel spannendere Frage zum Schluss: Was kommt danach?
Wir sind kurz davor unsere Transistoren nicht weiter Verkleinern zu können, weil uns die Anzahl der Atome ausgehen.
Bei 2nm passen nur noch 5 (!) Silizium Atome nebeneinander.
 
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Cannibalpinhead

RETRO CRYPTKEEPER
Wollen wir das überhaupt?

Ich will das nicht.
Ich bin jemand der gern seine Spiele nativ spielt... ohne künstliche Hochrechnung. Ob nun bei der Auflösung oder der Framerate.

Bei Konsolen sieht man jetzt schon wohin die Reise geht... es ist technisch, im finanziellen Rahmen, nicht mehr drin großartig besser zu werden, also wird auf Upscaler & Co. gesetzt. Das gleiche sieht man ja auch schon länger am PC mit DLSS, FSR & Co. Dort hatte man bisher zumindest noch die Wahl... aber auch an der aktuellen Grafikkarten-Generation von Nvidia sieht man dass die Reise eher zum Aufblasen von Auflösung und Framerate geht. Nativ wird man zukünftige Spiele auch da nicht mehr stemmen können.

Für mich bedeutet das einen klaren Schnitt. Die PS5 war meine letzte Konsole die ich mir gekauft habe... und schon die hätte ich mir eigentlich sparen sollen. Auch die Switch 2, eigentlich fest eingeplant, hab ich mittlerweile gestrichen.

Am PC fühle ich mich etwas wohler... aber auch da schaut die Zukunft ja nicht wirklich rosig aus. Die Preise steigen ins unermessliche, die Leistung dagegen kaum.

Es zeichnet sich bei mir ja jetzt schon ne Weile ab... aber ich werde das Hobby, bzgl. Neuanschaffungen bei Hard- aber auch bei Software nun so langsam auslaufen lassen. Am PC werde ich wohl noch einmal aufrüsten, aber ich denke fast dass es dann auch zum Ende kommt. Wahrscheinlich wird die RX 9070 XT auf lange Sicht meine letzte Grafikkarte werden. Und sogar den Kauf hab ich jetzt erstmal auf unbestimmte Zeit aufgeschoben.

Meine Sammlung an Konsolen und Software ist dermaßen riesig, dass ich ohne jegliche Neuanschaffungen auch noch Jahre gut über die Runden komme und dabei immer noch ungespielte und auch "neue" Sachen finde. Erst gestern hatte ich wieder Spiele in der Hand von denen ich nicht mal mehr wusste dass ich sie gekauft habe. Stehen noch verschweißt im Regal.

Aktuell daddel ich wieder etwas auf der PS4... und dabei hab ich auch gleich noch ne Hand voll Spiele auf der Platte gefunden an die ich gar nicht mehr gedacht habe...

Gibt also keinen Anlass dahingehend irgendwie was neues anzuschaffen... ich schau mir die Lage am Konsolen- und am PC-Markt in ein paar Jahren mal wieder an. Bis dahin werde ich mich wohl eher zurückziehen.
 
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Cyt für Kantholz
Ich greif das kurz mal auf, weil es ja auch gut zum Thema (was kostet das und muss/will ich das überhaupt noch mitmachen?) im Zusammenhang zur Next Gen passt.
Meine Sammlung an Konsolen und Software ist dermaßen riesig, dass ich ohne jegliche Neuanschaffungen auch noch Jahre gut über die Runden komme und dabei immer noch ungespielte und auch "neue" Sachen finde.

Gibt also keinen Anlass dahingehend irgendwie was neues anzuschaffen... ich schau mir die Lage am Konsolen- und am PC-Markt in ein paar Jahren mal wieder an. Bis dahin werde ich mich wohl eher zurückziehen.

Für mich persönlich: Vor 10 bis 15 Jahren hätte ich diesen Gedanken noch nicht so einfach nachgehen können. Doch spätestens seit der zweiten Hälfte der Xbox 360- und PlayStation 3-Ära haben 3D-Spiele für mich eine gewisse Qualität erreicht, die sie für mich ebenso zeitlos gut macht wie manch ein alter 2D-Klassiker. Aber bei noch älteren 3D-Spielen hingegen tue ich mich schon schwer - da braucht es schon eine ordentliche Portion Verbindung/Nostalgie, damit ich sie genießen kann.

Und in meinem Backlog warten noch einige Titel aus genau dieser Ära (Xbox 360/PS3), die nachgeholt werden wollen. Doch erst mit der Xbox One- und PlayStation 4-Generation hat sich neben dieser hohen Qualität auch eine schier unendliche Quantität dazugesellt. Würde ab morgen kein einziges neues Spiel mehr erscheinen, hätte ich vermutlich dennoch genug für ein gutes Jahrzehnt zu tun.

Früher neigte man eher dazu, fast jedes Spiel direkt zum Release zu holen, da sie spielerisch – aus technischer Sicht –, optisch und in ihrer Inszenierung vieles deutlich besser machten als die Titel, die fünf Jahre zuvor erschienen waren. Damals gab es noch echte Quantensprünge: 3D-Spiele entwickelten sich von spielerisch steifen Konzepten mit minimalistisch abstrakter Kunst hin zu geschmeidigen, filmreifen Erlebnissen. Also zu Spielen die ich auch ganz ohne vorheriger Bindung und Nostalgie noch heut gut spielen könnte. (meine Empfindung)

Heute kann mich ein zehn Jahre altes Spiel genauso begeistern und unterhalten wie eines, das erst gestern erschienen ist.
Das wäre früher in meinem Fall nicht möglich gewesen.


Edit: Passend dazu könnte man – angesichts explodierender Entwicklungskosten und des aktuellen Zustands der Branche – hinterfragen, ob es wirklich gesund ist, immer leistungsfähigere Geräte auf den Markt zu bringen, deren Potenzial dann ja auch jedes mal ausgeschöpft werden möchte um am rivalisierenden Markt herauszustechen. Oder ob ein gewisser Stillstand da nicht vielmehr auch für etwas Entspannung sorgen könnte.
 
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Cannibalpinhead

RETRO CRYPTKEEPER
Das kann ich so komplett unterschreiben. Nur dass bei mir noch der Punkt dazu kommt dass ich auch 3D-Titeln aus der PS1-Ära nicht unbedingt abgeneigt bin. Ganz im Gegenteil... mit Emulatoren hochgepuscht schauen da manche Titel überraschend gut aus. Das gleiche gilt natürlich auch für die PS2-Ära. Da gibt es sogar Titel die grafisch auch heute so noch erscheinen könnten.

Heute kann mich ein zehn Jahre altes Spiel genauso begeistern und unterhalten wie eines, das erst gestern erschienen ist.

So isses... das ist mir bei Wolfenstein 2 am PC letztens wieder aufgefallen... die scharfe 4K-Optik und die vielen Details, kein Flimmern, kein Flackern... das hat bei mir (wieder) einen Wow-Faktor ausgelöst. Und das bei einem Titel der eben schon 8 Jahre alt ist.
Und da gibt es noch sehr viele Beispiele... auch aus der PS360-Ära... das ganze am PC mit aktueller Technik hochgepuscht... das schaut super aus.
Aber auch nativ schauen viele Spiele noch super aus... z.B. Aliennation, erschienen 2016. Also fast schon 10 Jahre. Da hab ich die letzten Wochen bestimmt 40 Std. reingesteckt. Und nach wie vor bin ich von der detaillierten Optik begeistert... vom Housemarque-Gameplay so wie so. Da werden noch so einige Stunden folgen.

Würde ab morgen kein einziges neues Spiel mehr erscheinen, hätte ich vermutlich dennoch genug für ein gutes Jahrzehnt zu tun.

Ja... ich hab gestern mal meine Listen meiner über 1000 physischen Spiele durchgeschaut... da sind noch soooooo viele ungespielter Titel dabei... und noch mehr in die ich gern mal wieder reinschauen würde. Und da sind digitale Titel oder meine Steam-Bibliothek mit knapp 800 Titeln noch gar nicht dabei. Die wurde ja auch jahrelang gefüttert ohne gespielt zu werden. Von den ganzen Retro-Systemen noch gar nicht zu sprechen...

Nee... da reicht auch ein Jahrzehnt nicht. Das reicht bis ans Lebensende.

Oder ob ein gewisser Stillstand da nicht vielmehr auch für etwas Entspannung sorgen könnte.

Bestimmt...
Ich hoffe ja irgendwie auf einen Crash wie Anfang der 80... das hat das ganze Business ja mal kräftig durchgewischt und Platz gemacht für die goldene Zeit der 90er.
Sowas in der Art würde bestimmt auch heute gut tun...
 
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